FRIEDRICHSHAFEN — Seit 13. Febru­ar 2020 gibt es den neuen Senio­ren­bei­rat in Fried­richs­ha­fen. Noch vor Beginn der Corona-Pande­mie fand die konsti­tu­ie­ren­de Sitzung im Haus Sonnen­uhr statt. 

Doch danach legte Corona die vielfäl­ti­gen Ideen der neuen Beirä­te erst einmal auf „Eis“. Man durfte sich nicht mehr treffen und auch Veran­stal­tun­gen waren nicht mehr zuläs­sig. Trotz­dem waren Marga­re­te Bröcker, Günter Marotz­ke, Gerlin­de Kraut­hau­se, Eugen Lippus, Detlef Luf, Hanne­lo­re Mayer, Bernhard Poten und Günter Wolff nicht untätig. Zum Senio­ren­bei­rat gehören auch Mitglie­der des Gemein­de­ra­tes: Eduard Hager (CDU), Chris­ti­ne Heimpel (Bündnis 90/Die Grünen), Rudi Krafcsik (SPD/Die Linke) sowie Angeli­ka Drießen (Ailin­gen) und Marga­re­te Jägle (Kluft­ern) als Delegier­te aus den Ortschaften. 

„Unser Ziel ist es, Ansprech­part­ner für die Wünsche und Bedürf­nis­se der älteren Genera­ti­on zu sein und diese der Stadt­ver­wal­tung und anderen öffent­li­chen Einrich­tun­gen sowie priva­ten Dienst­leis­tern zu vermit­teln“, so Marga­re­te Bröcker und Günter Marotzke.
Gut ein Viertel der Einwoh­ne­rin­nen und Einwoh­ner ist in der nachbe­ruf­li­chen Lebens­pha­se und viele wollen sich ehren­amt­lich engagie­ren. Für andere ist das Älter­wer­den mit gesund­heit­li­chen Einschrän­kun­gen verbun­den. Der Senio­ren­bei­rat befasst sich unter anderem mit der bedarfs- und zielgrup­pen­ge­rech­ten Stadt­ent­wick­lung für ältere Menschen und Famili­en. Er berät und beglei­tet bei den Themen Wohnen im Alter, Freizeit, Bildung und Kultur sowie Gesundheit.

Seitdem es wieder möglich ist, sich zu treffen, fanden neun inter­ne Sitzun­gen und vier Sitzun­gen, an denen auch Mitglie­der des Gemein­de­ra­tes teilnah­men, statt.

Immer ein offenes Ohr 

Weil man sich nicht treffen durfte, hatten die Senio­ren­bei­rä­te die Idee, ein „Senio­ren­te­le­fon“ ins Leben zu rufen. „Gerade ältere Menschen fühlen sich oft einsam. Deshalb gehen wir auf die Senio­rin­nen und Senio­ren zu und schen­ken ihnen ein offenes Ohr am Telefon“, erzählt Marga­re­te Bröcker. Das „Senio­ren­te­le­fon“ ermög­licht ein persön­li­ches Gespräch. Dabei geht es vor allem darum, mitein­an­der zu sprechen und zuzuhö­ren. Wenn jemand ganz konkre­te Fragen hat oder profes­sio­nel­le Hilfe benötigt, dann vermit­teln die Beirä­te diese Anlie­gen weiter. 

Die Mitglie­der des Senio­ren­bei­rats sind für die Senio­rin­nen und Senio­ren telefo­nisch erreich­bar, und zwar ab 19. Oktober immer mittwochs von 9.30 bis 11.30 Uhr und donners­tags von 13 bis 15 Uhr unter der Nummer 07541 370 210. Im Inter­net ist der Senio­ren­bei­rat unter www.friedrichshafen.de/seniorenbeirat zu finden.

Siche­res Fahren mit dem Pedelec

Auf großes Inter­es­se bei den Senio­rin­nen und Senio­ren stieß das Pedelec-Sicher­heits­trai­ning auf dem Gelän­de der Jugend­ver­kehrs­schu­le am Riedle­wald, das in Zusam­men­ar­beit mit der Polizei und der Verkehrs­wacht organi­siert wurde. Die Teilneh­men­den erhiel­ten wichti­ge Infor­ma­tio­nen und Hinwei­se im Umgang mit dem Pedelec. Für viele überra­schend war es, wie lange es dauert, bis ein Pedelec mit rund 25 km/h zum Stehen kommt. Im Frühjahr 2022 ist ein weite­res Sicher­heits­trai­ning geplant.

Das Lesestüb­le – vorle­sen und zuhören

Auch ein Lesestüb­le nach dem Ailin­ger Vorbild fand statt. Aufgrund der guten Resonanz soll es künftig dauer­haft an jedem dritten Mittwoch im Monat ab 14.30 Uhr angebo­ten werden. Der Termin für das nächs­te Lesestüb­le im Haus Sonnen­uhr steht auch schon fest. Es ist Mittwoch, 17. Novem­ber ab 14.30 Uhr.

Dazu einge­la­den sind Senio­rin­nen und Senio­ren und alle, die Freude am Vorle­sen und Zuhören haben. Gerlin­de Kraut­hau­se liest kurze Geschich­ten vor. Erwünscht sind auch Besucher, die selbst eine spannen­de Geschich­te mitbrin­gen und vorle­sen. Dabei kann man bei Kaffee und Kuchen mitein­an­der ins Gespräch kommen.

Geplant ist, dass das Lesestüb­le nicht nur im Haus Sonnen­uhr, sondern auch „on Tour“ geht und an unter­schied­li­chen Stand­or­ten angebo­ten wird. Dabei gibt es Überle­gun­gen, mit Schulen, dem Schul­mu­se­um oder Pflege­hei­men zusammenzuarbeiten. 

Eine Zusam­men­ar­beit mit anderen Kultur­schaf­fen­den können sich die Senio­ren­bei­rä­te vorstel­len. In Planung sind Angebo­te zusam­men mit der vhs Fried­richs­ha­fen zum Thema „Einsam­keit im Alter“. 

Beson­ders wichtig ist ihnen das Thema „Wohnen für ältere Menschen“. Der Wunsch der Beirats­mit­glie­der ist es, dass mehr senio­ren­ge­rech­te Wohnun­gen mit bezahl­ba­ren Mieten in Fried­richs­ha­fen angebo­ten werden. Dazu nahmen die Beirä­te bereits an zwei Workshops teil. Einer beschäf­tig­te sich mit dem Thema „senio­ren­ge­rech­tes Wohnen“ mit Angeli­ka Drießen. Der andere drehte sich um das Thema „Wohnen und Leben 2030“ mit dem Leiter des Karl-Olga-Hauses, Thomas Burghoff und Petra Schmid­ber­ger, Abtei­lungs­lei­te­rin für das Quartiers­ma­nage­ment bei der Stadt Friedrichshafen.

Zu einer musika­li­schen „Reise um die Welt“ lädt der Senio­ren­bei­rat am Mittwoch, 3. Novem­ber um 15 Uhr in das Haus Sonnenuhr.
Die Ideen gehen den engagier­ten Damen und Herren nicht aus. Und ein ganz beson­de­rer Termin steht noch im Novem­ber an: Vom 24. bis 26. Novem­ber nehmen sie am 13. Deutschen Senio­ren­tag der Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft Senio­ren in Hanno­ver teil.

Infor­ma­tio­nen:
Der Senio­ren­bei­rat ist im Haus Sonnen­uhr, Pauli­nen­stra­ße 2, 88046 Fried­richs­ha­fen, mittwochs von 9.30 bis 11.30 Uhr und donners­tags von 13 bis 15 Uhr unter der Nummer 07541 370 210 erreich­bar. Außer­halb dieser Zeiten steht Tanja Abele, Beauf­trag­te für Famili­en und Senio­ren der Stadt Fried­richs­ha­fen, Adenau­er­platz 1, 88045 Fried­richs­ha­fen, Telefon 07541 203 3118, E‑Mail t.abele@friedrichshafen.de zur Verfü­gung. Alle Infos gibt es im Inter­net unter www.friedrichshafen.de/seniorenbeirat.