MÜNCHEN (dpa) — Die Union schnei­det in Umfra­gen nicht beson­ders gut ab, der Trend geht nach unten, die SPD holt auf. Der CSU-Chef sieht das Wahler­geb­nis im Septem­ber in Gefahr und bietet seine Mithil­fe an.

CSU-Chef Markus Söder hat am Donners­tag bei einer Präsi­di­ums­sit­zung seiner Partei angesichts schlech­ter Umfra­ge­wer­te der Union vor der Bundes­tags­wahl Alarm geschla­gen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen.

Nach einer neuen Umfra­ge habe die Union nur noch einen Prozent­punkt Vorsprung auf die SPD. «Es besteht die sehr realis­ti­sche Möglich­keit, ohne die Union zu regie­ren», beton­te Söder nach der Sitzung.

Söder sprach den Angaben zufol­ge von einem Trend, der «drama­tisch» sei. Es sei nicht sicher, wie es weiter­ge­he, habe Söder gesagt. Es bestehe nach der Wahl die Gefahr einer Ampel-Koali­ti­on (SPD, FDP und Grüne) oder eines Linksbündnisses.

Einer neuen Umfra­ge des Insti­tuts Kantar zufol­ge liegt die Union bei 22 Prozent, dicht gefolgt von der SPD mit 21 Prozent. Nach einer weite­ren Umfra­ge des Insti­tuts Allens­bach liegt die Union zwar deutlich mit rund acht Punkten vor der SPD — jedoch auch Allens­bach sieht CDU/CSU um 2,5 Punkte niedri­ger als noch im Juli. Und auch hier holt die SPD auf; sie liegt laut dem Insti­tut bei nun 19,5 Prozent (plus 2,5).

«Man kann es drehen, aber leicht ist es nicht», wurde Söder zitiert. Er selbst helfe gern und bekom­me aus ganz Deutsch­land Auffor­de­run­gen, mehr zu tun. «Es besteht die Gefahr, dass wir wieder Wähler verlo­ren haben an die SPD, die vorher bei uns waren», sagte Söder.

In der heißen Phase im Wahlkampf bis zur Bundes­tags­wahl in fünf Wochen müsse jetzt hart gearbei­tet werden, forder­te er und rief zur Geschlos­sen­heit auf. Die CSU habe in Bayern für Armin Laschet (CDU) großflä­chig plaka­tiert. «Wir lassen uns da nichts nachsa­gen», beton­te Söder.