MAYEN/KARLSRUHE (dpa/lsw) — Das schöne Frühjahr ließ viele Pflan­zen präch­tig blühen. Gute Bedin­gun­gen für die Bienen. Anlass zur Freude für Imker auch im Südwes­ten. Doch die Sommer­hit­ze war nicht gut.

Baden-Württem­bergs Imker haben in diesem Frühjahr deutlich mehr Honig geern­tet als im Vorjahr. In der sogenann­ten Frühtracht habe jedes Bienen­volk im Schnitt 18,4 Kilo Honig produ­ziert, teilte das Fachzen­trum Bienen und Imkerei auf dpa-Anfra­ge mit. Im verreg­ne­ten Vorjahr waren es nur 10,1 Kilo gewesen und 2020 17,5 Kilo. Grund für den hohen Ernte­wert in diesem Frühjahr war das gute Wetter.

«Es war sonnig und trocken, zugleich hatte der Boden aber noch eine Grund­feuch­tig­keit», sagte der Leiter des Fachzen­trums, Chris­toph Otten. «Dadurch wuchsen die Pflan­zen gut und die Bienen konnten viel Nektar sammeln.» Die Ernte — «Tracht» genannt — unter­teilt sich in Früh- und Sommertracht.

Der Präsi­dent des Landes­ver­ban­des Badischer Imker, Klaus Schmie­der, freute sich über die besse­re Frühjahrs­ern­te. Für das ganze Jahr erwar­tet er aber nur eine durch­schnitt­li­che Menge, weil die Hitze der Sommer­tracht ein vorzei­ti­ges Ende berei­tet habe. Angesichts des letzt­jäh­ri­gen Total­aus­falls sei man aber zufrie­den. Und: «Die Quali­tät ist dieses Jahr sehr gut», sagte er.

1316 Imker aus Baden-Württem­berg haben sich an der Ernte-Umfra­ge des Fachzen­trums in Zusam­men­ar­beit mit dem Deutschen Imker­bund betei­ligt. Der genann­te Ernte­wert bezieht sich auf die Imker, die geern­tet haben. Einige Imker lassen den Honig im Bienen­stock, damit die Bienen ihn selbst nutzen. Deutsch­land hat etwa eine Milli­on Bienen­völ­ker, die von circa 170.000 Imkern gehal­ten werden. Der Großteil sind Hobby-Imker.