BIBERACH — Je schnel­ler ein Notarzt vor Ort die richti­ge Diagno­se stellen kann, desto geziel­ter können die Erstmaß­nah­men ergrif­fen werden. Im Landkreis Biber­ach sollen dabei ab sofort auch Ultra­schall­ge­rä­te in den Notarzt­ein­satz­fahr­zeu­gen (NEF) helfen. Die arztbe­setz­ten Rettungs­mit­tel an allen Stand­or­ten im Kreis wurden mit mobilen Sonogra­fie-Geräten ausge­stat­tet. Finan­ziert wurde die neue Medizin­tech­nik von den Krankenkassen. 

„Wir erhof­fen uns dadurch, schnellst­mög­lich zu einer Diagno­se zu kommen“, sagt Notarzt Philipp Ganter, der ebenso wie Notarzt Ulf Schürch Ärztli­cher Verant­wort­li­cher im Rettungs­dienst beim DRK-Kreis­ver­band Biber­ach ist. Die Kolle­gin­nen und Kolle­gen würden für den Einsatz der Ultra­schall-Geräten noch eigens geschult, um künftig mit den sonogra­fi­schen Unter­su­chun­gen überprü­fen zu können, ob beispiels­wei­se eine innere Blutung vorliegt. 

Ulf Schürch weist zwar auf die Gefahr hin, dass durch die Sonogra­fie im Ernst­fall zu viel Zeit verlo­ren gehen könnte. Aber mit einer versier­ten Anwen­dung durch geschul­te Hände seien die Geräte eine sinnvol­le Erwei­te­rung der präkli­ni­schen Diagnosemöglichkeiten. 

Die Unter­su­chungs­er­geb­nis­se werden automa­tisch dokumen­tiert und sollen zukünf­tig ins Einsatz­pro­to­koll übernom­men werden. Für Micha­el Mutsch­ler, Geschäfts­füh­rer Rettungs­dienst beim DRK-Kreis­ver­band Biber­ach, ein weite­rer Schritt in der Digita­li­sie­rung im Rettungs­dienst. „Ein Teil der Daten der Diagnos­tik vor Ort können mittler­wei­le aus dem Rettungs­wa­gen direkt in die Notauf­nah­me übertra­gen werden. Für die aufneh­men­de Klinik sind das wertvol­le Infor­ma­tio­nen“, so Mutschler. 

Darüber hinaus sind jüngst alle Kranken­trans­port­wa­gen des DRK im Landkreis mit Pulso­xi­me­tern ausge­stat­tet worden. Mit diesen Geräten kann die Sauer­stoff­sät­ti­gung im Blut gemes­sen werden. Zum Einsatz kommen sie zur Patien­ten­über­wa­chung während des Trans­por­tes oder in größe­ren Einsatz­la­gen, in denen auch Kranken­trans­port­wa­gen zur Erstver­sor­gung von Patien­ten heran­ge­zo­gen werden.