Statt ganzer Klassen könnten künftig nur noch einzel­ne Schüler bei einem Corona-Fall in Quaran­tä­ne geschickt werden. Das schlägt zumin­dest das Sozial­mi­nis­te­ri­um vor.

Ob einzel­ne Schüler oder ganze Klassen in Quaran­tä­ne geschickt werden, entschei­den dem Sprecher zufol­ge aber nach wie vor die zustän­di­gen Gesund­heits­äm­ter. Das Kultus­mi­nis­te­ri­um sieht das unter­schied­li­che Vorge­hen kritisch und fordert Einheit­lich­keit. Derzeit befin­den sich im Land knapp 350 von 67 500 Klassen nicht im Präsenzbetrieb.

In Baden-Württem­berg müssen Schüler weiter­füh­ren­der Schulen ab Klasse fünf einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Auch Berufs­schü­ler sind zum Tragen der Masken im Unter­richt verpflichtet.

Die Bildungs­ge­werk­schaft GEW hat aller­dings kein Verständ­nis für eine Locke­rung der Quaran­tä­ne­re­ge­lun­gen — und kriti­siert, dass Schul­lei­tun­gen die Arbeit überlas­te­ter Gesund­heits­äm­ter überneh­men und über die Quaran­tä­ne der Schüler entschei­den müssen. «Das Krisen­ma­nage­ment des Kultus- und Sozial­mi­nis­te­ri­ums ist für die Schulen eine Zumutung, sorgt für Chaos und zu einer weite­ren Belas­tung für die Schul­lei­tun­gen», beton­te die Landes­vor­sit­zen­de Doro Moritz. Es werde der falsche Eindruck erweckt, dass Covid-19 im Klassen­zim­mer harmlos sei. Die Schutz­maß­nah­men in Kitas und Schulen müssten verbes­sert und mehr Perso­nal zur Verfü­gung gestellt werden.