BRUCHSAL (dpa) — Dank höherer Tempe­ra­tu­ren können Spargel­lieb­ha­ber zum Ende der Saison auf sinken­de Preise hoffen. Der Markt sei nun ausrei­chend mit Spargel versorgt, sagte der Spargel­an­bau­be­ra­ter an der Landwirt­schafts­kam­mer Nordrhein-Westfa­len, Ralf Große Dankbar, laut einer Mittei­lung des Verbands Süddeut­scher Spargel- und Erdbeer­an­bau­er (VSSE) vom Donners­tag. «Durch die höheren Mengen gibt es hier und da auch Angebo­te beim Spargel­ein­kauf.» Die Spargel­sai­son endet tradi­tio­nell am 24. Juni. Doch manche Anbau­er beende­ten die Ernte schon kommen­des Wochen­en­de, wie der VSSE in Bruch­sal mitteilte.

Die Nachfra­ge sei etwas verhal­te­ner als im vergan­ge­nen Jahr gewesen. «Die Wohlfühl­at­mo­sphä­re hat im April und Mai gefehlt, so dass die Spargel­lust nicht wie gewohnt von der Witte­rung beflü­gelt wurde», sagte der stell­ver­tre­ten­de Bereichs­lei­ter und Spargel­markt-Exper­te der Agrar­markt Infor­ma­ti­ons-Gesell­schaft mbH, Micha­el Koch. Weil wegen des Wetters auch die Ernte­men­gen gesun­ken seien, hätten die Preise im Schnitt um acht Prozent über den Vorjah­res­wer­ten gelegen. Bei Spargel unter­schei­det man verschie­de­ne Klassen. Niedri­ge­re Preise werden etwa für Bruch­stü­cke oder bei verfärb­ten Köpfen verlangt.

Trotz der zweiten Saison unter Corona-Bedin­gun­gen habe es kaum Proble­me gegeben, hieß es beim VSSE. Ernte­hel­fer und — helfe­rin­nen hätten einrei­sen können. Die Infek­ti­ons­schutz­kon­zep­te der Betrie­be seien erfolg­reich gewesen, sagte Vorstands­spre­cher Simon Schuma­cher. Nur in wenigen Ausnah­me­fäl­len hätten sich Menschen infiziert.

Der VSSE ist den Angaben nach mit 650 Mitglie­dern bundes­weit Deutsch­lands größter Verband für Spargel- und Erdbeer­an­bau­er. Die Zahl der Spargel-Betrie­be sinkt den Angaben zufol­ge seit Jahren, auf 1598 im vergan­ge­nen Jahr. Insge­samt wurde im Jahr 2020 Spargel auf fast 25 900 Hektar in der Bundes­re­pu­blik angebaut.