RAVENSBURG — In ihrer Ausstel­lung in der Sparkas­sen­ga­le­rie Ravens­burg zeigt Andrea Zaumseil vom 9. Novem­ber 2021 bis 7. Januar 2022 Pastell­zeich­nun­gen aus der Serie MEER aus dem Jahr 2018 und aus der aktuel­len Serie VÖGEL. 

Andrea Zaumseil, geboren 1957 in Überlin­gen und dort aufge­wach­sen, studier­te Bildhaue­rei an der Staat­li­chen Akade­mie der Bilden­den Künste in Stutt­gart und ist seit Mitte der 80er Jahre freibe­ruf­lich als Bildhaue­rin und Zeich­ne­rin tätig, seit 2003 ist sie Profes­so­rin an der Burg Giebi­chen­stein Kunst­hoch­schu­le Halle. 

In den letzten Jahren hat sie sich vor allem der Zeich­nung gewid­met, wobei der Begriff Zeich­nung hier irrefüh­rend sein könnte. Sie entwi­ckelt ihre Arbei­ten nicht aus der Linie, sondern aus Flächen, die Heran­ge­hens­wei­se ist malerisch und auch vom bildhaue­ri­schen Denken geprägt, von den Vorstel­lun­gen von Raum und Körper­lich­keit. Die Arbei­ten auf Papier sind ausschließ­lich mit schwar­zer Pastell­krei­de gearbei­tet, es gibt kleine Forma­te, aber auch sehr große, die uns als Gegen­über entge­gen­tre­ten oder in denen wir uns verlie­ren können. 

In Zaumseils Werkblö­cken MEER und VÖGEL geht es um für uns unbetret­ba­re Orte, zum einen um die zeitlos weiten Räume des Meeres, zum anderen um die Wesen, die den Luftraum bevöl­kern, und die schon immer eine große Faszi­na­ti­on auf uns Menschen ausge­übt haben: als Projek­ti­ons­flä­chen trotz aller Fremd­heit, als Allego­rie, als Boten einer uns unzugäng­li­chen Welt. Sie kommen uns, wie kaum ein anderes nicht­do­mes­ti­zier­tes Tier nahe und schei­nen – beispiels­wei­se in unseren Gärten und den Wäldern – den Lebens­raum mit uns zu teilen. Sie markie­ren eine Grenze zwischen dem Selbst­ver­ständ­nis der Menschen und diesem letzt­end­lich unbekann­ten anderen Reich, das sich daneben zu behaup­ten versucht. Auch wenn Andrea Zaumseil die Vögel ganz sie selbst sein lassen möchte, geraten sie in ihrer Körper­lich­keit doch auch anthro­po­morph, werden unwill­kür­lich zu Stell­ver­tre­tern unseres Wünschens.

Weite­res über die Künstlerin:
Für ihr Werk wurde sie vielfach ausge­zeich­net, zuletzt 2020 mit dem Kultur­preis des Boden­see­krei­ses und 2015 mit dem Hans-Thoma-Preis des Landes Baden- Württem­berg für Bilden­de Kunst.

Sie hat eine ganze Reihe von Arbei­ten im Rahmen von Kunst-am-Bau-Projek­ten und für den öffent­li­chen Raum reali­siert. Im Raum Bodensee/ Oberschwa­ben sind hier zu erwäh­nen „Die geris­se­ne Perlen­ket­te“ 2004, Gedenk­stät­te zum Flugzeug­un­glück in der Nacht vom 2. auf 3. Juli 2002, Überlin­gen, „Baumfrüch­te“ 2003, für das Verwal­tungs­ge­bäu­de der Univer­si­täts­kli­nik Ulm, „Der See träumt sich“ 2000, im Foyer des Insti­tuts für Seenfor­schung Langenar­gen und „Zauber­lehr­ling“ 1991, auf dem Kunst­pfad der Univer­si­tät Ulm.

Im vergan­ge­nen Jahr waren ihre Zeich­nun­gen auf Schloss Achberg in der Gruppen­aus­stel­lung „Berli­ner Zimmer. Homeco­ming Artists“ zu sehen, in der Galerie Vayhin­ger in Singen die Einzel­aus­stel­lung „Die Zeich­nun­gen zum Buch“ (Überlin­gen litera­risch). Andrea Zaumseil stellt regel­mä­ßig ihre Arbeit aus und zur Diskus­si­on, Einzel­aus­stel­lun­gen hatte sie u.a. im Kunst­mu­se­um Singen, im Kunst­ver­ein Reutlin­gen, im Kunst­mu­se­um Bonn, in der Kunst­hal­le Mannheim, in der Kunst­samm­lung Neubran­den­burg, im Kunst­ver­ein Wilhelms­hö­he Ettlin­gen, in der Galerie Vayhin­ger in Singen und der Galerie Ruppert in Birkweiler.

Ihre Werke finden sich in priva­ten und öffent­li­chen Sammlun­gen, u.a. im Kunst­mu­se­um Bonn, im Kunst­mu­se­um Singen, in der Moritz­burg Halle, in der Kunst­hal­le Karls­ru­he, in der Kunst­hal­le Mannheim. 

Andrea Zaumseil lebt in Berlin und Halle, ist Mitglied im Deutschen Künst­ler­bund und im Künst­ler­bund Baden-Württem­berg, war tätig für die Kunst­kom­mis­si­on Baden-Württem­berg, den Kunst­fonds Bonn und den Beratungs­aus­schuss Kunst für den Berli­ner Senat.

Andrea Zaumseil

„Vögel/Meer“
Pastellkreidezeichnungen

Ausstel­lungs­ort:
Kreis­spar­kas­se Ravensburg
Meers­bur­ger Straße 1
88213 Ravensburg

www.ksk-rv.de/ausstellung

Ausstel­lungs­dau­er: 9. Novem­ber bis 7. Januar 2022

Öffnungs­zei­ten:
Montag bis Freitag von 9.00 bis 12.15 Uhr
Montag, Diens­tag und Freitag von 14.00 bis 16.00 Uhr
Donners­tag von 14.00 bis 18.00 Uhr