BERLIN (dpa) — CDU und CSU kommen gemein­sam auf 20 Prozent in der jüngs­ten Insa-Umfra­ge drei Wochen vor der Wahl zum Deutschen Bundes­tag — ein histo­ri­scher Tiefstand. Die SPD liegt 5 Prozent­punk­te vor der Union.

Drei Wochen vor der Bundes­tags­wahl hat die SPD mit Kanzler­kan­di­dat Olaf Scholz in einer Insa-Umfra­ge ihren Vorsprung vor der Union ausgebaut.

Die Sozial­de­mo­kra­ten gewin­nen im «Sonntags­trend» für die «Bild am Sonntag» gegen­über der Vorwo­che einen Prozent­punkt hinzu und liegen nun bei 25 Prozent. CDU und CSU mit ihrem Kanzler­kan­di­da­ten Armin Laschet kommen gemein­sam auf 20 Prozent, ein Punkt weniger als vor einer Woche — und laut der Zeitung ein histo­ri­scher Tiefstand.

Auf dem dritten Platz büßen die Grünen von Kanzler­kan­di­da­tin Annale­na Baerbock einen Punkt ein und liegen nun bei 16 Prozent — gefolgt von der FDP, die unver­än­dert auf 13 Prozent kommt. Jeweils einen Punkt zulegen können laut den Meinungs­for­schern des Insti­tuts Insa die AfD mit 12 Prozent und die Linke mit 7 Prozent. Die sonsti­gen Partei­en kommen gemein­sam auf 7 Prozent (minus 1).

Andere Meinungs­for­schungs­in­sti­tu­te

Auch mehre­re Umfra­gen anderer Meinungs­for­schungs­in­sti­tu­te hatten die SPD zuletzt im Aufwind gesehen — und teils deutlich vor CDU/CSU. So sieht das am Freitag veröf­fent­lich­te ZDF-«Politbarometer» der Forschungs­grup­pe Wahlen die Sozial­de­mo­kra­ten ebenfalls bei 25 Prozent, die Union liegt dort bei 22 Prozent.

Wahlum­fra­gen sind generell immer mit Unsicher­hei­ten behaf­tet. Unter anderem erschwe­ren nachlas­sen­de Partei­b­in­dun­gen und immer kurzfris­ti­ge­re Wahlent­schei­dun­gen den Meinungs­for­schungs­in­sti­tu­ten die Gewich­tung der erhobe­nen Daten. Grund­sätz­lich spiegeln Umfra­gen nur das Meinungs­bild zum Zeitpunkt der Befra­gung wider und sind keine Progno­sen auf den Wahlausgang.

Bei der Einschät­zung verschie­de­ner theore­ti­scher Koali­ti­ons­op­tio­nen gibt es große Unter­schie­de. Eine Koali­ti­on aus SPD, Union und FDP bewer­ten der Umfra­ge zufol­ge 39 Prozent als gut für Deutsch­land, 44 Prozent als schlecht. Eine weite­re große Koali­ti­on wäre aus Sicht von 35 Prozent gut, für 48 Prozent dagegen schlecht. Von einem sogenann­ten Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP sagen 29 Prozent, dass sie gut für das Land wäre — 53 Prozent halten sie für schlecht. Rot-Grün-Rot fänden 27 Prozent gut, 55 Prozent schlecht. Am schlech­tes­ten wird eine Jamai­ka-Koali­ti­on aus Union, Grünen und FDP beurteilt: 23 Prozent bewer­ten diese Varian­te als gut, 58 Prozent als schlecht.