BERLIN (dpa) — Die Ukrai­ne will der Europäi­schen Union beitre­ten und unter­nimmt die entspre­chen­den Schrit­te. SPD-Chef Lars Kling­beil sieht die Ukrai­ner als Teil der EU — das müsse weiter­hin klar signa­li­siert werden.

SPD-Chef Lars Kling­beil hat sich für eine klare EU-Beitritts­per­spek­ti­ve für die Ukrai­ne ausgesprochen.

«Die Menschen in der Ukrai­ne sind Europäe­rin­nen und Europä­er. Sie kämpfen für unsere europäi­schen Werte und mit großer Entschlos­sen­heit gegen Putins bruta­le Truppen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur vor einem Treffen der Co-Partei­vor­sit­zen­den Saskia Esken mit dem ukrai­ni­schen Botschaf­ter Andrij Melnyk.

Natür­lich müsse auch die Ukrai­ne die Regeln für einen EU-Beitritt vollstän­dig erfül­len und es brauche seine Zeit, bis der Antrag bewer­tet und die Aufnah­me­ver­hand­lun­gen starten könnten, sagte Kling­beil. «Aber das gemein­sa­me Signal in diesen schwe­ren Zeiten, wir sehen euch als Teil der EU, ist richtig.»

Die Ukrai­ne hatte kurz nach Beginn des russi­schen Angriffs­kriegs offizi­ell die Mitglied­schaft in der EU beantragt und dringt auf ein beschleu­nig­tes Verfah­ren. Am Montag hatte der ukrai­ni­sche Präsi­dent Wolodym­yr Selen­skyj den Frage­bo­gen für einen EU-Beitritt seines Landes an die Europäi­sche Union weiter­ge­lei­tet. Er hatte ihn erst diesen Monat bei einem Besuch der EU-Kommis­si­ons­prä­si­den­tin Ursula von der Leyen in Kiew erhal­ten. Das Papier gilt als Grund­la­ge für Beitrittsgespräche.

Melnyk und Esken wollen sich am Mittwoch zum zweiten Mal inner­halb von zwei Wochen treffen. Bei einem frühe­ren Gespräch am 6. April war auch Kling­beil dabei.

Melnyk drängt die Bundes­re­gie­rung zur Liefe­rung schwe­rer Waffen an die Ukrai­ne. In der SPD sehen das viele skeptisch. Melnyk hatte in den vergan­ge­nen Wochen auch immer wieder mit schar­fen Worten den frühe­ren Russland-Kurs der SPD verurteilt.