STUTTGART (dpa) — Es ist eine ewig gleiche Debat­te: Die Opposi­ti­on hat der Regie­rung die Entlas­sung von befris­tet angestell­ten Lehre­rin­nen und Lehrern über die Sommer­fe­ri­en vorge­wor­fen. Der bildungs­po­li­ti­sche Sprecher der SPD, Stefan Fulst-Blei, sprach am Donners­tag im Landtag von einer «unsäg­li­chen Praxis». «Wie kann man mit Menschen so umgehen?», fragte er. Der Perso­nal­man­gel an Schulen werde dadurch noch verschärft, der Beruf unattrak­ti­ver gemacht. Grün-Schwarz habe dadurch Wahlver­spre­chen gebro­chen, die Glaub­wür­dig­keit der Kultus­mi­nis­te­rin sei «demon­tiert».

In einer Woche, zu Beginn der Sommer­fe­ri­en, werden rund 4000 Lehrkräf­te in die Arbeits­lo­sig­keit geschickt — obwohl sie im Herbst wieder gebraucht werden. Fulst-Blei kriti­sier­te, dass Grün-Schwarz für die Beendi­gung dieser Praxis nicht einmal 15 Millio­nen Euro im Jahr ausge­ben wolle. Die Werbe­kam­pa­gne «The Länd» habe das Land hinge­gen 21 Millio­nen Euro gekos­tet. Die SPD fordert zudem einen umfas­sen­den Ausbau der Studi­en­plät­ze im Lehramt und eine angemes­se­ne Aufsto­ckung der Krankheitsvertretungsreserve.

«Sie tun so, als wäre Holland in Not», entgeg­ne­te Minis­te­rin There­sa Schop­per (Grüne). 97 Prozent der Lehre­rin­nen und Lehrer seien sowie­so fest angestellt oder verbe­am­tet. Schop­per verwies auch auf die Kosten und die Haushalts­nö­te. Man werde bestimm­ten Lehrern, die schon lange an Schulen tätig seien, bei der Entfris­tung von Verträ­gen aber entgegenkommen.