WANGEN — Käse, Milch und Butter für eine Summe von 1000 Euro kann der Tafel­la­den bei der Käserei Leupolz abrufen. Die Summe kam über die Gebühr der städti­schen Gutschein-Aktion im Frühjahr und eine Spende der Bauern Käserei Leupolz zustande.

Es gehört zu den guten Bräuchen der vergan­ge­nen Jahre, dass das Geld, das beim Neujahrs­emp­fang einge­sam­melt wird, über den Tafel­la­den den Bedürf­ti­gen zugute­kommt. Dieses Jahr muss der Neujahrs­emp­fang ausfal­len, also fällt auch die Sammlung aus. Doch dem Tafel­la­den ist auf andere Weise über die Stadt Wangen eine Spende zugekom­men. Die Grund­la­ge dafür wurde wieder­um von Bürge­rin­nen und Bürgern gelegt. Während des ersten Lockdown im März, als alle Geschäf­te bis auf den Lebens­mit­tel­han­del, schlie­ßen mussten, initi­ier­te die Stadt eine Gutschein­ak­ti­on im Inter­net. Über diese Gutschei­ne konnten Einzel­händ­ler, Gastro­no­men und andere Dienst­leis­ter unter­stützt werden. Weil die Gutschei­ne über eine Agentur gebucht wurden, fiel eine Bearbei­tungs­ge­bühr an. Die Stadt bot seiner­zeit allen Käufe­rin­nen und Käufern an, diese Service­ge­bühr zu erset­zen oder sie am Ende des Jahres dem Tafel­la­den zukom­men zu lassen. Viele, die einen Gutschein kauften, wollten die Erstat­tung nicht. Deshalb kamen 672 Euro zusam­men. Diese Summe wurde in Abspra­che mit dem Tafel­la­den an die Bauern Käserei Leupolz überwie­sen, die von sich aus den Betrag um 328 Euro auf insge­samt 1000 Euro aufstock­te. Die Summe wird in Produk­ten der Käserei, also Käse, Milch und Butter „ausbe­zahlt“, wie es der Tafel­la­den braucht.

„Wir sind glück­lich, dass wir den Tafel­la­den in der Stadt haben“, sagte Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang, denn es gebe Bedürf­ti­ge, die auf eine solche Einkaufs­mög­lich­keit angewie­sen seien. „Es ist toll, dass die Käserei in Leupolz da auch ein Herz hat.“ Für Annet­te Fießin­ger und Markus Stützen­ber­ger ist es keine Frage, den Laden zu unter­stüt­zen. Niemand, der dorthin gehe müsse sich deshalb schämen, hieß es. Es sind Menschen, die wenig zum Leben haben, Rentner genau­so wie allein­er­zie­hen­de Mütter, Männer, Frauen, Deutsche und Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Rund 50 Haushal­te würden über den Tafel­la­den Lebens­mit­tel bezie­hen, sagte die Tafel­ko­or­di­na­to­rin des Deutschen Roten Kreuzes, Susan­ne Pfeffer. Es sei für viele Menschen schwie­rig und eine große Hürde, in den Tafel­la­den zu kommen, sagte sie. OB Lang dankte Susan­ne Pfeffer für ihre Arbeit und schloss in den Dank auch die rund 70 ehren­amt­lich Engagier­ten ein.