FRIEDRICHSHAFEN — Es ist bereits eine lange Tradi­ti­on, dass der Betriebs­rat des Unter­neh­mens Airbus Defence und Space und die Fotogrup­pe Dornier die Beratungs­stel­le für Frauen in Not und Trennungs­si­tua­tio­nen der Stadt Fried­richs­ha­fen unter­stüt­zen. Die Spende von 1.200 Euro stammt aus dem Verkauf des belieb­ten, von Adalbert Kühnle gestal­te­ten, Bodenseekalenders. 

Betriebs­rats­vor­sit­zen­der Chris­ti­an Birkho­fer, Betriebs­rä­tin Chris­ta Steuer­na­gel und Adalbert Kühnle von der Fotogrup­pe Dornier überga­ben die Spende an Nicole Gregor-Rohde, Abtei­lungs­lei­tung „Sozia­le Diens­te“, und an Gabrie­le Löffler, Sozial­ar­bei­te­rin der Beratungsstelle. 

„Mit der Spende wollen wir vor Ort helfen und wichti­ge Angebo­te, wie die Hilfe durch die Beratungs­stel­le für Frauen in Not und Trennungs­si­tua­tio­nen, unter­stüt­zen. Wir freuen uns, wenn die betrof­fe­nen Frauen in einer schwie­ri­gen Lebens­si­tua­ti­on finan­zi­ell unter­stützt werden können“, so Betriebs­rats­vor­sit­zen­der Chris­ti­an Birkhofer.

Seit vielen Jahren gestal­tet Adalbert Kühnle den Boden­see­ka­len­der mit herrli­chen Motiven aus der gesam­ten Region. Unter­stützt wird er dabei von Fotogra­fin­nen und Fotogra­fen aus der Fotogrup­pe Dornier.

„Herzli­chen Dank für Ihre Hilfe. Mit dem Geld können wir vielen Frauen helfen. Sie können sicher sein, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird“, bedank­te sich Nicole Gregor-Rohde, Abtei­lungs­lei­te­rin Sozia­le Diens­te im Amt für Familie, Sozia­les und Jugend.

Die Spende wird über die zwei Mitar­bei­te­rin­nen der Beratungs­stel­le direkt und unbüro­kra­tisch an die Frauen weiter­ge­ge­ben. Sie hilft den Frauen bei finan­zi­el­len Engpäs­sen oder unter­stützt den Neuan­fang in einer eigenen Wohnung. Mit der Spende können auch Freizeit­ak­ti­vi­tä­ten mit den Kindern geför­dert werden.

Das Thema „häusli­che Gewalt“ ist nach wie vor aktuell und existent: Das Lagebild des Bundes­kri­mi­nal­amts zeigt, dass die Zahlen der Opfer häusli­cher Gewalt im letzten Jahr gestie­gen sind. Danach sind in Deutsch­land 2022 rund 240.547 Menschen Opfer von häusli­cher Gewalt gewor­den. Das sind 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Dunkel­zif­fer ist wesent­lich höher, da viele häusli­che Gewalt nicht bei der Polizei anzeigen.

Auch die Beratungs­stel­le für Frauen in Not und Trennungs­si­tua­tio­nen in Fried­richs­ha­fen verzeich­net für die letzten beiden Jahre insge­samt anstei­gen­de Beratungs­zah­len, gerade bei häusli­cher Gewalt. Wurden im Jahr 2021 insge­samt 761 Beratun­gen geführt, waren es 2022 schon insge­samt 908 Beratun­gen. Im ersten Halbjahr 2023 liegen die Beratun­gen bisher schon bei 551. 

Die beiden Mitar­bei­te­rin­nen beraten dabei vor allem zu den Themen häusli­che Gewalt, Trennung und Schei­dung, Existenz­si­che­rung und in anderen schwie­ri­gen Lebens­si­tua­tio­nen. „Bei den Platz­ver­weis­ver­fah­ren gehen wir proak­tiv auf die Opfer und Täter von häusli­cher Gewalt zu und bieten Beratun­gen und Vermitt­lun­gen an“, so Sozial­ar­bei­te­rin Gabrie­le Löffler. Aufgrund der jahre­lan­gen Erfah­rung und Koope­ra­ti­ons­ar­beit verfügt die Beratungs­stel­le über ein großes Netzwerk in der Stadt und kann über weite­re wichti­ge Anlauf­stel­len infor­mie­ren und vermitteln.

Die Beratungs­stel­le befin­det sich im Rathaus am Adenau­er­platz 1 und richtet sich an Frauen aus Fried­richs­ha­fen. Erreich­bar ist sie von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 12 Uhr und zusätz­lich montags von 14 Uhr bis 16 Uhr und donners­tags von 14 Uhr bis 18 Uhr unter der Telefon­num­mer 07541 203‑3132 und 203‑3130.