LAUPHEIM – Am Mittwoch, dem 12. Juli besuch­ten Julia­ne Seifert Staat­s­e­kre­tä­rin im Bundes­mi­nis­te­ri­um des Innern und für Heimat und Martin Gerster MdB Laupheim, um sich dort bei einem Arbeits­ge­spräch mit Oberbür­ger­meis­ter Ingo Bergmann und Museums­lei­ter Dr. Micha­el Niemetz auszu­tau­schen. Bevor es in die Räumlich­kei­ten ging, in welchen die neue Dauer­aus­stel­lung reali­siert wird, gab Dr. Micha­el Niemetz eine Einfüh­rung in die Carl Laemm­le Ausstellung. 

Hierbei ging er auf das beweg­te Leben von Laupheims bedeut­sams­ten Sohnes ein, der mit 39 Jahren einen komplett neuen Karrie­re­weg beschritt. Durch diese Entschei­dung stieg er nicht nur zu einer absolu­ten Größe im Filmge­schäft auf, sondern legte ebenso, durch die Gründung der Univer­sal Studi­os, den Grund­stein für Holly­wood. „Anders als andere Auswan­de­rer blieb Carl Laemm­le mit seiner Heimat in enger Verbin­dung. Trotz seines Ruhmes und seiner Bekannt­heit hielt er seiner alten Stadt stets die Treue, wobei dieses Verhält­nis durch­aus komplex war“, erklärt Dr. Micha­el Niemetz. Nach der Besich­ti­gung der Laemm­le-Abtei­lung wurden die Gäste in die Räumlich­kei­ten der neuen Dauer­aus­stel­lung geführt. 

Dort konnte der Besuch aus Berlin sich über die Fortschrit­te des ambitio­nier­ten Projek­tes infor­mie­ren. „Das Geden­ken vor Ort und die Erinne­rung an die überaus reiche jüdische Geschich­te ist und bleibt äußerst wichtig. Hier in Laupheim ist in der jüngs­ten Vergan­gen­heit viel in dieser Richtung passiert und auch die Neuge­stal­tung des Museums geht genau in die richti­ge Richtung“, unter­streicht Martin Gerster MdB. Auch Staat­s­e­kre­tä­rin Julia­ne Seifert sieht die Bemühun­gen vor Ort als beson­ders bedeut­sam an: „Es ist wichtig, dass wir bundes­weit das reiche jüdische Leben aus der Vergan­gen­heit und Gegen­wart sicht­bar machen. 

Die Zusam­men­ar­beit zwischen dem Bund und den Kommu­nen ist daher umso bedeut­sa­mer, da vor Ort entschie­den wird, wie mit bestimm­ten Themen umgegan­gen wird. Als Bund unter­stüt­zen wir auf Initia­ti­ve des Bundes­tags das Lauphei­mer Museum voller Überzeu­gung – denn es ist ein wunder­ba­res Beispiel, das zeigt, wie jüdisches Leben die Gesell­schaft geprägt und berei­chert hat.“ 

Die neue Dauer­aus­stel­lung, die im Auftrag der Stadt Laupheim durch das Haus der Geschich­te Baden-Württem­berg konzi­piert und reali­siert wird, soll im neuen Jahr ihre Türen öffnen. Oberbür­ger­meis­ter Ingo Bergmann betont: „So große Projek­te lassen sich nur in enger Zusam­men­ar­beit reali­sie­ren, daher sind wir sehr froh, dass wir auch aus Berlin so stark unter­stützt werden. Gerade bei diesem Thema ist es wichtig, aufzu­klä­ren und die Menschen zu sensi­bi­li­sie­ren, da Antise­mi­tis­mus und Rassis­mus leider immer noch in unserem gesell­schaft­li­chen Mitein­an­der spürbar sind.“