LAUPHEIM – Eine etwa zwei Hektar große Fläche am Südsee wird derzeit von ganz besonderen Landschaftspflegern umsorgt. So kümmern sich gerade 14 Riesenesel um die Fläche, die eine starke Verbuschung aufweist.
Die Stadtverwaltung ist dabei auf Franz Gerstenlauer zugegangen. Er beschäftigt sich schon seit 15 Jahren mit dem Einsatz von Eseln in der Landschaftspflege. Diese Form der Pflege ist in südlichen Ländern wie Italien oder Spanien üblich. Bereits seit einigen Jahren steigt die Nachfrage nach den Eseln. „Die Vorteile sprechen wirklich für sich. Denn einerseits zeichnen sich die Esel durch einen sehr weichen Vertritt aus und schaden somit – anders als andere Huftiere, wie Schafe, Kühe oder Ziegen – dem Boden nicht und andererseits entbuschen sie die Fläche großräumig“, erklärt Franz Gerstenlauer. Während andere Weidetiere saftiges, frisches Gras und Klee bevorzugen, sind Esel mit Kräutern oder faserigem Gras bereits zufrieden. Auch Disteln, Äste und Zweige von Bäumen und Büschen gehören auf den Speiseplan der Esel. Dies ist gerade für die Pflege von verbuschten Flächen ideal.
Denn anstatt die Büsche und Baumtriebe aufwendig zu roden, fressen die Esel diese einfach weg. Die Eselbeweidung eignet sich darüber hinaus ideal zum Abmagern von Flächen. Die meisten Grünflächen sind zu nährstoffreich, der Dung der Esel liefert dagegen keine Nährstoffe. Wer nun den 14 Eseln gerne bei der Arbeit zuschauen möchte, sollte dabei einiges beachten. So dürfen die Tiere keinesfalls gefüttert werden. Ebenfalls ist es verboten auf die Weide zu gehen.
Besondere Vorsicht sollten Hundebesitzer walten lassen. Die Hunde sind an der Leine zu führen. „Würde ein Hund auf die Weide laufen, dann zögern die Esel nicht lange und attackieren ihn. Ein Sicherheitsabstand zum Zaun ist ebenfalls dringend zu empfehlen. Viele wissen nicht, dass Esel auch nach vorne treten können. Kommt ein Hund ihnen zu nahe, kann es gut sein, dass die Esel ihm einen ordentlichen Tritt verpassen, was im schlimmsten Fall für den Hund lebensgefährlich werden kann“, warnt Franz Gerstenlauer. Die Tiere werden noch so lange am Südsee ihre Arbeit verrichten, bis die Fläche entweder abgeweidet ist oder der erste Schnee kommt. Bis dahin dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger gerne am Anblick der fleißigen Helfer freuen.