FRIEDRICHSHAFEN — Die Univer­si­tät Konstanz zeich­net das Stadt­werk am See für das Engage­ment rund um die Integra­ti­on von Auszu­bil­den­den mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund aus. Aktuell bildet das Stadt­werk zwei junge Geflüch­te­te als Elektro­ni­ker für Betriebs­tech­nik aus. 

Neue Ausbil­dungs­be­ru­fe erpro­ben, Projekt­ideen reali­sie­ren und sogar Ausbil­dungs­an­ge­bo­te für andere Firmen entwi­ckeln – die Ausbil­dung beim Stadt­werk am See ist vielfäl­tig und mehrfach ausge­zeich­net. Und trotz­dem: die aktuells­te Ehrung ist eine beson­de­re. Die Univer­si­tät Konstanz zeich­ne­te im Rahmen einer Langzeit­stu­die den regio­na­len Energie­ver­sor­ger für sein Engage­ment bei der Integra­ti­on von Auszu­bil­den­den mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund aus. „Über mehre­re Monate hinweg war die Univer­si­tät Konstanz in direk­ten Kontakt mit zwei unserer Auszu­bil­den­den. Als Endergeb­nis jetzt eine Auszeich­nung in den Händen zu halten, ist einfach nur klasse“, freut sich Ausbil­dungs­lei­te­rin Regine Weps.

Über Monate hinweg stand die Univer­si­tät Konstanz mit den Stadt­werk-Auszu­bil­den­den Ali Hossei­ni und Teklzghi Keleta in Kontakt. „Via App haben wir dann regel­mä­ßig Fragen rund um unsere Ausbil­dung, den Arbeits­all­tag und das Mitein­an­der im Betrieb beant­wor­tet“, erinnert sich Ali Hossei­ni, Elektro­ni­ker für Betriebs­tech­nik im zweiten Lehrjahr. Zugriff auf die Antwor­ten der Auszu­bil­den­den hatte ausschließ­lich die Univer­si­tät Konstanz. Dass das Stadt­werk ausge­zeich­net wurde, freut auch Teklzghi Keleta, der noch dieses Jahr seine Ausbil­dung abschließt: „Meine Arbeit macht mir einfach Spaß. Vor allem, weil ich mit vielen Kolle­gen befreun­det bin und die Arbeits­ta­ge so abwechs­lungs­reich sind. Für mich steht fest: ich bleibe nach der Ausbil­dung auf jeden Fall beim Stadtwerk“. 

Schon seit Jahren setzt sich das Stadt­werk tatkräf­tig für die Integra­ti­on junger Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund im Berufs­le­ben ein – und geht selbst mit gutem Beispiel voran. „Wir haben inzwi­schen ein richti­ges Netzwerk aufge­baut und gehen bei der Suche nach Nachwuchs­kräf­ten aktiv auf die regio­na­len Berufs­bil­den­den Schulen zu“, erklärt Weps. Nach einem ersten Kennen­ler­nen folgt häufig die Einla­dung für ein Prakti­kum beim Stadt­werk. „Dort bekom­men die poten­ti­el­len Auszu­bil­den­den hautnah Einblick in den Arbeits­all­tag und können – genau wie wir – heraus­fin­den ob’s passt“, gibt Anton Spähn, techni­scher Ausbil­dungs­lei­ter beim Stadt­werk, zu verste­hen. „Gepasst“ hat es bislang bei sieben jungen Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Sie alle haben ein Ausbil­dungs­an­ge­bot erhal­ten und dieses auch angenom­men. „Dabei handelt es nicht um eine Einbahn­stra­ße: die Auszu­bil­den­den, die Beleg­schaft – wir alle profi­tie­ren als Unter­neh­men davon, wenn das Mitein­an­der im Betrieb bunter und vielfäl­ti­ger wird“, fasst Spähn die Beweg­grün­de hinter dem Engage­ment abschlie­ßend zusammen.