BAD WALDSEE — Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne, Fachbe­reichs­lei­ter Chris­toph Liebmann und Johan­na Hess, die für die Stadt­ver­wal­tung die Ehrung von Alters- und Eheju­bi­la­ren durch­führt, besuch­ten in der neulich das Bildungs‑, Begeg­nungs- und Förder­zen­trum (BBF) in der Steinstraße.

Die hohe Bedeu­tung, die dem städti­schen Besuch beigemes­sen wurde, zeigte sich daran, dass nicht nur die Einrich­tungs­lei­te­rin der IWO und der Einrich­tungs­lei­ter der Liebe­nau Teilha­be gGmbH anwesend waren, sondern auch deren jewei­li­ge Vorge­setz­te extra nach Bad Waldsee gekom­men waren.

Aufschluss­reich waren die Einbli­cke in die Arbeit, die von den Beschäf­tig­ten geleis­tet wird: So werden Aufträ­ge für die Indus­trie genau­so erledigt wie für die Stadt, die im BBF ihre Präsent­kör­be für die genann­ten Ehrun­gen bezieht. Durch die Verwen­dung und Weiter­ver­ar­bei­tung von gebrauch­ten Einweg­pa­let­ten als Grund­la­ge für die Körbe entsteht nicht nur sinnvol­le Beschäf­ti­gung, sondern es wird durch das Upcycling, also die Aufbe­rei­tung von ausge­son­der­ten Gegen­stän­den zu höher­wer­ti­gen Produk­ten, auch ein aktiver Beitrag zur Nachhal­tig­keit geleis­tet. Das Schlei­fen, Verschrau­ben und Bestü­cken der belieb­ten Präsent­kör­be, die sich nach ihrem eigent­li­chen Zweck auch gut zur dekora­ti­ven Aufbe­wah­rung von Haushalts­ge­gen­stän­den eignen, wird dabei von den Beschäf­tig­ten des BBF, teilwei­se mit Unter­stüt­zung durch die angestell­ten Heiler­zie­hungs­pfle­ger, übernommen.

Im fachli­chen Austausch wurde auch die aktuell disku­tier­te Frage thema­ti­siert, ob die Werkstät­ten für Menschen mit Behin­de­rung zukunfts­fä­hig seien oder – wie manche Stimmen fordern – aufge­löst und die dort Beschäf­tig­ten möglichst in den sogenann­ten „ersten Arbeits­markt“ integriert werden sollten. Alle Anwesen­den sprachen sich dabei zwar grund­sätz­lich für die Inklu­si­on als gesell­schaft­li­ches Ziel aus, stell­ten aber auch fest, dass in der Praxis aus verschie­dens­ten Gründen auf solche Werkstät­ten nicht verzich­tet werden kann.

Das BBF ist eine Einrich­tung der Behin­der­ten­hil­fe und wird in einer innova­ti­ven Partner­schaft von der IWO (Integra­ti­ons-Werkstät­ten Oberschwa­ben gGmbH) und der Liebe­nau Teilha­be gGmbH betrie­ben. Das BBF stellt ein tages­struk­tu­rie­ren­des Arbeits­an­ge­bot für Menschen mit hohem Unter­stüt­zungs­be­darf dar und bietet insge­samt 48 Plätze.