STUTTGART (dpa/lsw) — Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pande­mie in Baden-Württem­berg ist deutlich gestie­gen. Der Wert kletter­te nach Angaben des Landes­ge­sund­heits­amts vom Mittwoch (Stand 16.00 Uhr) von 101,9 auf 108,6 und liegt damit nun schon klar über dem wichti­gen Schwel­len­wert von 100 Neuin­fek­tio­nen pro 100 000 Einwoh­ner binnen sieben Tagen.

Mittler­wei­le hat die Hälfte der 44 Stadt- und Landkrei­se die Marke 100 überschrit­ten. Vier Kreise liegen sogar über 200. Der Kreis Schwä­bisch Hall hat mit einer Inzidenz von 375,1 mit Abstand die höchs­ten Fallzah­len. Darauf folgen der Hohen­lo­he­kreis mit 224,6, Sigma­rin­gen mit 208,6 und der Main-Tauber-Kreis mit 200,2. Kein einzi­ger Kreis liegt mehr unter 50.

Wenn die Inzidenz von 100 an drei Tagen hinter­ein­an­der überschrit­ten wird, greift in den Kreisen die sogenann­te Notbrem­se und Öffnun­gen etwa von Geschäf­ten müssen wieder rückgän­gig gemacht werden. Auch die Landes­haupt­stadt Stutt­gart überschritt zum ersten Mal seit Wochen wieder die 100er-Grenze.

Baden-Württem­berg fällt auch im Länder­ver­gleich immer weiter zurück. Lag der Südwes­ten im Febru­ar lange auf Rang 1 mit den wenigs­ten Neuin­fek­tio­nen, ist das Land nach Zahlen des Robert Koch-Insti­tuts nun auf Platz 8 zurückgefallen.

Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) sagte am Mittwoch im Landtag, der wesent­li­che Grund für den Anstieg der Neuin­fek­tio­nen sei die briti­sche Mutan­te. Sie sei nicht nur anste­cken­der als das ursprüng­li­che Virus, sie führe auch öfter zu schwe­ren Krank­heits­ver­läu­fen und Todes­fäl­len. «Und sie breitet sich gerade so schnell aus, dass sich die Infek­ti­ons­zah­len bei uns alle zehn Tage verdop­peln.» Darauf müsse die Politik reagie­ren, sonst würden die Inten­siv­sta­tio­nen schon im April überlaufen.

Nach Angaben des Landes­ge­sund­heits­am­tes (Stand: 16.00 Uhr) kamen inner­halb von 24 Stunden 2939 neu gemel­de­te Corona-Fälle hinzu. Damit stieg die Gesamt­zahl seit Ausbruch der Pande­mie auf 349 704. Zudem wurden im Zusam­men­hang mit Covid-19 weite­re 23 Todes­fäl­le gemel­det. Insge­samt sind es nun 8591 Verstor­be­ne. Dem stehen schät­zungs­wei­se 317 039 Genese­ne gegenüber.