FRIEDRICHSHAFEN — Der VfB Fried­richs­ha­fen hat für die kommen­de Saison Verstär­kung auf der Zuspiel­po­si­ti­on gefun­den. Nach dem Abgang von Joe Worsley wird nun der Deutsche Stefan Thiel zusam­men mit Dejan Vincic die Regie beim Bundes­li­ga-Rekord­meis­ter führen. Thiel wechselt vom letzt­jäh­ri­gen Viertel­fi­na­lis­ten Volley­ball Bisons Bühl an den Boden­see und hat einen Einjah­res­ver­trag unterschrieben.

Stefan Thiel studiert „Digita­le Trans­for­ma­ti­on“. Zuhau­se bei seinen Eltern in Kriftel ist der 23-Jähri­ge im Moment. „Im Winter bleibt für das Studi­um wenig Zeit“, erzählt er. „Das versu­che ich im Sommer immer ein bisschen aufzu­ho­len.“ Beach­vol­ley­ball, wie viele seiner Kolle­gen, spielt er nur zum Zeitver­treib. „Digita­le Trans­for­ma­ti­on“ lässt sich übrigens ganz simpel erklä­ren: es geht um die Optimie­rung von Arbeits­pro­zes­sen. Und genau das hat Stefan Thiel verinnerlicht.

Beim TuS Kriftel starte­te er seine Karrie­re als Libero. Später wurde Stefan Thiel am Volley­ball­in­ter­nat in Frank­furt zum Zuspie­ler umgeschult. Über die United Volleys Frank­furt ging es zum VCO Olympia Berlin. Danach spiel­te er eine Saison bei den Helios Grizz­lys aus Giesen, ehe er zu den Volley­ball Bisons Bühl wechsel­te. In der vergan­ge­nen Saison zeigte Thiel sein Können, gewann mit seiner Mannschaft das erste Playoff-Viertel­fi­na­le gegen den VfB und empfahl sich so für den Job in Fried­richs­ha­fen. „Stefan hat als erster Zuspie­ler gezeigt, dass er eine Mannschaft führen kann“, sagt Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Wester­holt über ihn. „Er ist ein junger und talen­tier­ter deutscher Spieler und kann jetzt in Fried­richs­ha­fen den nächs­ten Schritt machen.“

Mit Lukas Maase hat Thiel schon einmal eine U19-Weltmeis­ter­schaft bestrit­ten. Mit den anderen Häfler Profis gab es noch keine Berüh­rungs­punk­te. Er freut sich aber vor allem auf Dejan Vincic, von dem er „viel lernen will“. Der junge Zuspie­ler Thiel hat sich schon vor seinen Wechsel­ge­dan­ken mit Vincic beschäf­tigt. „Ich mag, wie er zuspielt“, sagt er. Und sein Cheftrai­ner Mark Lebedew hält das für ein gutes Zeichen. „Das ist für uns eine sehr glück­li­che Situa­ti­on mit einem erfah­re­nen und einem ambitio­nier­ten Zuspie­ler“, sagt er. „Dejan und Stefan werden sehr gut zusammenpassen.“