STUTTGART (dpa/lsw) — Nach einem Schuss auf einen Polizis­ten bei Durch­su­chun­gen im «Reichsbürger»-Milieu drängt der baden-württem­ber­gi­sche Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl (CDU) auf eine rasche Verschär­fung des Waffen­rechts durch den Bund. Es sei höchs­te Zeit, dass das, was man in der Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz im Dezem­ber bespro­chen habe, umgesetzt werde. Der Bundes­ge­setz­ge­ber müsse wirklich in die Gänge kommen und einen Gesetz­ent­wurf vorle­gen, sagte Strobl am Donners­tag. «Die Streit-Ampel hat nun wirklich genug gestrit­ten.» Er erwar­te sehr zeitnah einen Gesetz­ent­wurf der Ampelregierung.

Am Mittwoch hatte es im Zusam­men­hang mit der «Reichsbürger»-Szene Durch­su­chun­gen in acht deutschen Bundes­län­dern und der Schweiz gegeben. Ein Beamter eines Spezi­al­ein­satz­kom­man­dos (SEK) wurde dabei in Reutlin­gen angeschos­sen und am Arm verletzt. Der Schüt­ze wurde festge­nom­men und sitzt in Unter­su­chungs­haft. Die Bundes­an­walt­schaft ermit­telt unter anderem wegen des Verdachts des mehrfa­chen versuch­ten Mordes.

Am Mittwoch sei der Keller des Gebäu­des in Reutlin­gen durch­sucht worden, die Wohnung werde am Donners­tag durch­sucht, sagte Strobl. Er sprach davon, dass man in dem Gebäu­de­kom­plex ein erschre­cken­des und «perver­ses» Waffen­ar­se­nal vorge­fun­den habe. «Das, was ich dort gesehen habe, braucht wirklich kein Mensch.»