Seit Beginn der Pande­mie seien Versu­che zu beobach­ten, Einfluss auf das Demons­tra­ti­ons­ge­sche­hen gegen die Corona-Beschrän­kun­gen zu gewin­nen. «Die Sicher­heits­be­hör­den haben die Querden­ker und die dazuge­hö­ren­den Demons­tra­tio­nen auf dem Schirm», sagte Strobl, der nach eigenen Angaben den Innen­aus­schuss über die Bewegung infor­mie­ren will.

Auch die Verfas­sungs­schutz­be­hör­den von Bund und Ländern haben die «Querdenken»-Bewegung nach Angaben des Bundes­in­nen­mi­nis­te­ri­ums im Blick. Sie beobach­te­ten verfas­sungs­feind­li­che Tenden­zen, hieß es. «Insofern ist eine Beobach­tung auch dieser Bewegung nahelie­gend und sie findet auch statt.» Bayerns Minis­ter­prä­si­dent Markus Söder (CSU) erklär­te im einem Inter­view mit dem «Münch­ner Merkur», die Entwick­lung mache ihm «große Sorgen».

Hinter der Initia­ti­ve «Querden­ken 0711» steckt der Stutt­gar­ter Unter­neh­mer Micha­el Ballweg. In den vergan­ge­nen Monaten sind er und Ableger der Bewegung in zahlrei­chen deutschen Städten gegen Beschrän­kun­gen in der Corona-Krise auf die Straße gegan­gen. Es gab auch Gegendemonstrationen.

Für Aufse­hen sorgte vor allem eine Demons­tra­ti­on in Berlin Ende August und ein völlig aus dem Ruder gelau­fe­ner Protest in Leipzig am vergan­ge­nen Samstag. Mindes­tens 20 000 «Querden­ker» hatten sich dabei in der Innen­stadt versam­melt und waren nach Auflö­sung der Kundge­bung über den Leipzi­ger Ring gezogen. Obwohl Aufzü­ge derzeit laut Corona-Schutz­ver­ord­nung nicht erlaubt sind, ließ die Polizei die Menge gewäh­ren. Am Ende tanzten Menschen in der Innen­stadt — von Abstand und Masken war nichts mehr zu sehen.