STUTTGART (dpa/lsw) — Der Touris­mus in Baden-Württem­berg ist vor allem angesichts strik­ter Corona-Beschrän­kun­gen im ersten Quartal nochmals massiv einge­bro­chen. Die Zahl der ankom­men­den Gäste in Hotels, Pensio­nen und anderen Unter­künf­ten schrumpf­te zwischen Januar und Ende März im Vorjah­res­ver­gleich um 78,6 Prozent auf nur noch 0,7 Millio­nen, wie das Statis­ti­sche Landes­amt in Stutt­gart mitteil­te. Auch die Zahl der Übernach­tun­gen ging den Angaben vom Mittwoch zufol­ge drastisch zurück — um 63,1 Prozent auf nur noch 3,2 Millionen.

Die Zahlen kommen nicht überra­schend, zumal Hotels und Pensio­nen in Baden-Württem­berg im ersten Quartal pande­mie­be­dingt weitge­hend nur Besucher zu geschäft­li­chen und dienst­li­chen Zwecken empfan­gen durften. In die Statis­tik fließen Beher­ber­gungs­be­trie­be mit zehn und mehr Schlaf­plät­zen ein.

Im Vorjahr hatte der Touris­mus bis zum Einset­zen der Pande­mie Mitte März noch auf einem norma­len Niveau gelegen, war dann aber einge­bro­chen. Die Zahl der Gäste sank im Vergleich zu 2019 um fast die Hälfte auf 11,9 Millio­nen — weniger Touris­ten waren zuletzt im Jahr 1997 gezählt worden. Auch die Zahl der Übernach­tun­gen ging stark zurück — um 40 Prozent auf nur noch 34,2 Millio­nen. Weniger Übernach­tun­gen hatte es zuletzt 1985 gegeben.

Bis zur Corona-Krise hatte die Südwest-Touris­mus­in­dus­trie mehre­re Rekord­jah­re hinter­ein­an­der verbucht. In Baden-Württem­berg hängen nach Angaben des Touris­mus­mi­nis­te­ri­ums etwa 390 000 Arbeits­plät­ze von dieser Branche ab, der Touris­mus erwirt­schaf­te­te demnach bis zur Pande­mie einen jährli­chen Umsatz von mehr als 25 Milli­ar­den Euro.