KÖLN (dpa) — Masket­ra­gen im Super­markt? Was vor gut zwei Jahren noch eine komische Sache war, wurde in der Pande­mie zur Selbst­ver­ständ­lich­keit. Doch bald entfällt die staat­li­che Pflicht zum Maskentragen.

Wer in Super­märk­ten und bei Discoun­tern einkauft, muss von der kommen­den Woche an keine Maske mehr tragen. Nach Edeka und Globus kündig­te auch Rewe an, dass man nach dem Ende der staat­li­chen Vorga­ben nicht von seinem Hausrecht Gebrauch machen werde.

Über das Hausrecht wäre es möglich, dass Firmen in ihren Räumen weiter das Tragen von Masken vorschrei­ben — das gilt in der Branche aber als nicht durch­setz­bar. Sofern es keine anders­lau­ten­den behörd­li­chen Vorga­ben gebe, werde der Einkauf bei Rewe und der Discount-Tochter Penny auch ohne Maske möglich sein, sagte ein Rewe-Sprecher. Dies gelte auch für die Baumarkt­ket­te Toom, die ebenfalls zum Konzern gehört. Das Masken­tra­gen war in der Pande­mie als Schutz­maß­nah­me einge­führt worden.

Lidl und Aldi machten am Donners­tag ebenfalls deutlich, dass die Kunden bei ihnen bald nicht mehr zum Mund-Nase-Schutz greifen müssen. Sollten staat­li­che Vorga­ben «die Aufhe­bung der Masken­pflicht für Kunden vorse­hen, werden wir diesen folgen», teilte die Schwarz-Gruppe mit, zu der Lidl und Kaufland gehören. Aldi Süd teilte mit, man behal­te sich eine Empfeh­lung an die Beleg­schaft und Kundschaft vor, weiter freiwil­lig eine Maske zu tragen.

Es gibt Ausnahmen

In einigen Teilen Deutsch­lands werden die Verbrau­cher aber wohl weiter zur Maske greifen müssen, bevor sie durch die Laden­tür gehen. Denn in Hamburg und in Mecklen­burg-Vorpom­mern soll das Tragen von Mund-Nase-Bedeckun­gen bis Ende April weiter Pflicht sein.

Bereits am Sonntag entfällt die Masken­pflicht — dann kann man an Bahnhö­fen und Flughä­fen in Super­märk­ten einkau­fen, die auch sonntags geöff­net sind. Zum Wochen­be­ginn öffnet der Einzel­han­del dann seine Türen für die regulä­re Verkaufs­wo­che — erstmals seit langem dürfen dann Kundin­nen und Kunden herein­kom­men, die keine Mund-Nase-Bedeckung tragen.

Zahlrei­che andere Händler haben ebenfalls bekannt­ge­ge­ben, dass sie von ihrem Hausrecht nicht Gebrauch machen werden — etwa der Möbel­händ­ler Ikea, der Garten­cen­ter-Betrei­ber Dehner, die Beklei­dungs­ket­te Ernsting’s Family, das Kaufhaus­un­ter­neh­men Woolworth und der Buchhänd­ler Thalia.

Die Empfeh­lung bleibt

An die Kunden richten sich aller­dings auch Appel­le, künftig freiwil­lig eine Schutz­be­de­ckung zu tragen. Eine Edeka-Spreche­rin sagte: «Generell möchten wir betonen, dass wir das Tragen einer medizi­ni­schen Maske beim Besuch unserer Märkte zum Selbst­schutz unserer Kundin­nen und Kunden und zum Schutz unserer Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter empfeh­len.» Der Elektronik­händ­ler Media­markt Saturn äußer­te sich ähnlich.

In der Beleg­schaft gibt es mitun­ter Befürch­tun­gen, dass sich das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in den Geschäf­ten durch die Locke­rung erhöhen könnte. Die Arbeit­ge­ber betonen, dass sie Gesund­heits­schutz des Perso­nals weiter sehr ernst­näh­men. Desin­fek­ti­ons­mit­tel am Laden­ein­gang und Plexi­glas­schei­ben an Kassen oder Infoschal­tern soll es auch weiter geben — das beton­ten mehre­re Firmen.