BIBERACH – Bis zum 1. Dezember finden in Biberach die Interkulturellen Wochen statt. Zu den Veranstaltungen gehören kulturelle Angebote, Vorträge, Stadtführungen und Begegnungsangebote.
Gedenkstunde am Tag des Flüchtlings
Der Menschen auf der Flucht gedenken, vor allem derer, die diesen Schritt mit dem Leben bezahlt haben, dazu lädt die Ökumenische Migrationsarbeit von Caritas und Diakonie am Freitag, 1. Oktober, um 18 Uhr ein. Mit Texten und Musik, mitgestaltet auch von in Biberach lebenden geflüchteten Menschen, wird die Veranstaltung an der Gedenkstätte „Das Boot“ beim Alten Evangelischen Friedhof in der Ulmer Straße 10 in Biberach begangen. Aus aktuellem Anlass werden Geflüchtete aus Afghanistan an der Gedenkstunde mitwirken und Gedanken und Texte zur Situation in ihrem Heimatland einbringen.
Onlinevortrag und Gespräch: „Als Frau im Nahen Osten…“
Die Katholische Erwachsenenbildung (Keb) der Dekanate Biberach und Saulgau in Zusammenarbeit mit der Keb Friedrichshafen/Bodenseekreis und Ravensburg laden alle Interessierten am Dienstag, 5. Oktober, 19.30 Uhr zu einem Onlinevortrag und Gespräch per Zoom mit der Journalistin Katja Dorothea Buck ein. „Frauen im Nahen Osten“ – ein weites Themenfeld, das sich kaum fassen lässt. Dennoch gedeihen darauf viele Klischees über das Leben von Frauen im Nahen Osten. Doch ist die Wirklichkeit vielschichtiger und wesentlich komplizierter. Die Tübinger Journalistin, Politologin und Religionswissenschaftlerin Katja Dorothea Buck hat viele Reisen in die Länder des Nahen Ostens gemacht. Als Frau sind ihr in den patriarchal geprägten Gesellschaften manche Türen verschlossen. Andererseits hat sie aber einen wesentlich leichteren Zugang zu Frauen und kommt so näher an Themen ran, die die ganze Gesellschaft betreffen. Trotzdem vermeidet sie es, die Dinge ausschließlich aus der Frauenperspektive zu beschreiben.
Eine Anmeldung bei der Katholischen Erwachsenenbildung Dekanate Biberach und Saulgau e.V., E‑Mail info@keb-bc-slg.de oder online unter www.keb-bc-slg.de ist erforderlich. Dort sind auch weitere Informationen erhältlich.
Rassismus in der Stadtgeschichte
Rassismus, Antisemitismus, Kolonialismus, Fremdenfeindlichkeit gab es nicht nur in der „weiten“ Welt sondern auch ganz konkret vor Ort in Biberach. Im Rahmen der Interkulturellen Wochen beleuchtet Stadtführerin Christa Lauber am Donnerstag, 7. Oktober, dieses Thema bei der zweistündigen Führung „Rassismus in der Stadtgeschichte: Täter, Opfer, Profiteure“ durch Biberach. Beginn ist um 16 Uhr. Wie standen etwa Christoph Martin Wieland und seine Cousine Sophie La Roche zur Sklaverei und People of Colour? Was haben die Biberacher mit Kolonialismus zu tun und wie profitierten sie davon? Wie zeigte sich während des Hitlerfaschismus der Antisemitismus in der Stadt und der Rassismus im Lager Lindele? Welche Ausgrenzerfahrungen erlebten nach dem Zweiten Weltkrieg „unsere“ deutschen Flüchtlinge? Die Führung ist kostenlos. Treffpunkt ist der Spitalhof, Museum Biberach. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, die Teilnehmerzahl ist aber begrenzt. Es werden außerdem die Kontaktdaten aufgenommen. Bitte um Beachtung: Die Teilnahme ist nur durch einen Nachweis eines negativen Schnelltests, der vollständigen Impfung oder Genesung möglich. Während der Führung bitte eine Maske mitführen, da diese bei Besichtigung geschlossener Räume getragen werden muss.
Information:
Das gedruckte Programmheft zu den Interkulturellen Wochen liegt im Rathaus und der Stadtbücherei aus. Digital ist es unter www.biberach-riss.de/Interkulturelle- Wochen/ verfügbar.