RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars mussten sich am Freitag­abend mit einem Punkt nach Verlän­ge­rung zufrie­den­ge­ben. Sie unter­la­gen den Eispi­ra­ten Crimmit­schau mit 2:3 nach Verlängerung.

Das Team von Coach Rich Cherno­maz konnte wieder mit den Vertei­di­gern Kilian Keller sowie James Bettau­er antre­ten. Zweit­ge­nann­ter hatte in der 5. Spiel­mi­nu­te auch die erste vielver­spre­chen­de Szene im gegne­ri­schen Drittel. Prinzi­pi­ell arbei­te­ten beide Teams hart in den Zweikämp­fen, wirklich viel wurde da in der jewei­li­gen Angriffs­zo­ne nicht zugelas­sen. Falls doch Schei­ben auf die Tore kamen, hatten weder Gäste-Keeper Micha­el Bitzer noch Towerstars Torhü­ter Jonas Langmann Probleme.

In den letzten fünf Minuten des Start­ab­schnitts waren die Eispi­ra­ten aber die spiel­be­stim­men­de Mannschaft und hatten beste Möglich­kei­ten auf die Führung. Allei­ne Ex-Towerstars Stürmer Timo Gams hätte in der 17.- und 18. Spiel­mi­nu­te zweimal seine Farben in Führung bringen können. Jonas Langmann im Ravens­bur­ger Tor war es da zu verdan­ken, dass es torlos in die erste Pause ging.

Im zweiten Spiel­ab­schnitt bekamen die Oberschwa­ben nach zwei Minuten die Möglich­keit, in numeri­scher Überzahl in Führung zu gehen. Die Pässe liefen zwar gut durch die gegne­ri­sche Zone, wirklich gefähr­lich Szenen vor dem gegne­ri­schen Tor gab es aller­dings nicht. Auch Crimmit­schau hatte rund drei Minuten später einen Mann mehr auf dem Eis, diesmal arbei­te­te die Ravens­bur­ger Unter­zahl­for­ma­ti­on effektiv.

Zum ersten Treffer des Spiels kam es dann in der 28. Spiel­mi­nu­te und den durften die Towerstars bejubeln. Die Schei­be kam auf das Crimmit­schau­er Tor, Micha­el Bitzer konnte den Puck nicht festhal­ten und Mathieu Pompei schob im Nachschuss zur Ravens­bur­ger Führung ein. Die Hoffnung, dass die Towerstars das Spiel nun nachhal­tig an sich reißen könnten, erfüll­te sich nicht. Statt­des­sen glichen die Gäste aus Westsach­sen vier Minuten später schon wieder aus. Die Ravens­bur­ger Defen­si­ve passte in dieser Szene nicht, zudem wurde das vor dem Tor frei liegen­de Spiel­ge­rät nicht aus der Gefah­ren­zo­ne gebracht. Torschüt­ze für Crimmit­schau war Mathieu Lemay.

Zwar hatte Daniel Stiefen­ho­fer eine halbe Minute nach dem Anspiel­bul­ly Pech mit einem Latten­knal­ler, ansons­ten wirkten die Towerstars mehr und mehr verun­si­chert und verzet­tel­ten sich oftmals schon an der gegne­ri­schen blauen Linie. Der Durch­hän­ger der Gastge­ber in dieser Phase hatte prompt Auswir­kun­gen auf den Spiel­stand. Nur zweiein­halb Minuten nach dem 1:1 musste Jonas Langmann den Puck zum zweiten Mal aus dem eigenen Netz holen. Mit Niklas Heyer schal­te­te erneut ein Eispi­ra­ten-Stürmer vor dem Tor schnel­ler und drück­te den vor dem Torraum frei liegen­den Puck zum 1:2 über die Linie. 34 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Die Chance, in Überzahl für einen ausge­gli­che­nen Pausen­stand zu sorgen, ließen die Oberschwa­ben in der 37.- und 39. Minute leider aus.

In der zweiten Drittel­pau­se hatte Towerstars Coach Rich Cherno­maz seine Schütz­lin­ge aber offen­sicht­lich gut einge­stellt, denn das Spiel lief doch deutlich besser und die Chancen wurden gefähr­li­cher. Was fehlte, war die Konse­quenz im Abschluss. David Zucker und Joshua Saman­ski schei­ter­ten in der 44. Minute, Kapitän Vincenz Mayer und Andre­as Drien­dl hatten in der 47.- und 48. Minute das 2:2 vor Augen. Mehr Erfolg hatte in der 52. Minute dann endlich Mathieu Pompei, der einen sehens­wer­ten Angriff über drei Statio­nen beherzt zum Ausgleich im gegne­ri­schen Tor unter­brach­te. Dieser Treffer verlieh den Oberschwa­ben viel Auftrieb und es hätte nicht viel gefehlt, da hätte John Henri­on diesen Umstand auch zur vorent­schei­den­den Führung genutzt. Sein Schuss ging aller­dings nur an die Latte.

Es roch nach einer Punkte­tei­lung, doch dafür mussten die Gastge­ber noch hart kämpfen. Drei Minuten vor Ende der regulä­ren Spiel­zeit verbann­ten die Unpar­tei­ischen John Henri­on nicht unumstrit­ten wegen hohen Stocks auf die Straf­bank, die Towerstars wehrten sich aller­dings erfolg­reich gegen das Crimmit­schau­er Power­play und es ging in die Overtime.

Hier hatte John Henri­on nach einem energi­schen Antritt in Richtung Gäste-Tor nach 49 Sekun­den die Entschei­dung auf dem Schlä­ger, doch Micha­el Bitzer parier­te. Knapp zwei Minuten später war die Entschei­dung dann gefal­len, aus Ravens­bur­ger Sicht leider auf der Gegen­sei­te. Petr Pohl brach auf linker Seite durch, zog in Richtung Tor und überwand Jonas Langmann mit einem platzier­ten Schuss in den rechten Winkel.

Die Towerstars büßten durch die dritte Heimnie­der­la­ge in Folge den dritten Platz ein und sind jetzt Fünfter. Gelegen­heit, sich für die Nieder­la­ge zu rehabi­li­tie­ren, haben die Towerstars am Sonntag. Dann steht um 17 Uhr das Gastspiel in Freiburg auf dem Programm. Wohl sicher­lich nicht mit dabei sein kann hier James Bettau­er, der sich ausge­rech­net bei seinem Comeback nach vierwö­chi­ger Pause schon im ersten Drittel an anderer Stelle verletz­te. Klarheit über die Schwe­re der Verlet­zung wird wohl erst eine Kernspin-Unter­su­chung Anfang der Woche bringen.