RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars konnten am Diens­tag­abend nicht an die gute Auswärts­leis­tung vom Sonntag anknüp­fen und unter­la­gen beim EC Bad Nauheim mit 0:6. Haupt­pro­blem war neben einem frühen Rückstand vor allem die mangel­haf­te Chancen­ver­wer­tung im zweiten Abschnitt.

In der Eisne­bel-Suppe des Bad Nauhei­mer Colonel Knight Stadi­ons hatten die Towerstars wahrlich keinen guten Start. Bereits nach zweiein­halb Minuten musste Torhü­ter Olafr Schmidt den Puck aus dem eigenen Netz fischen. Bei einem Konter musste Stefan Reiter frei vor dem Ravens­bur­ger Tor nur den Schlä­ger rein halten. Einen frühen Rückstand beim heimstärks­ten Team der Liga wollten die Oberschwa­ben eigent­lich vermei­den. Dass dies die Anfangs­tak­tik über den Haufen warf, zeigte sich nur 63 Sekun­den später. Wieder hatten die Roten Teufel im Ravens­bur­ger Drittel zu viel Raum, auch Cason Hohmann stand beim Abschluss völlig frei — 2:0.

Es dauer­te einige Zeit, ehe die deutlich gehemm­ten Ravens­bur­ger Cracks überhaupt ins Spiel fanden. In der 12. Spiel­mi­nu­te half eine Straf­zeit gegen Bad Nauheim mit sich endlich hochka­rä­ti­ge Möglich­kei­ten zu erarbei­ten. 11 Sekun­den vor Ablauf rutsch­te Bad Nauheims Torhü­ter Felix Bick der Puck durch die Schoner in Richtung Torli­nie. Andre­as Drien­dl jubel­te bereits, doch nach Sichtung des Video­be­wei­ses war klar, dass der Puck die Linie nicht in vollem Umfang überschrit­ten hatte. Vier Minuten später waren die Oberschwa­ben ebenfalls nahe am Anschluss­tref­fer. Gleich dreimal kamen Olivi­er Hinse und David Zucker frei zum Abschluss, Bick blieb aller­dings Sieger. Auch die Hausher­ren hatten kurz vor Ende noch gute Chancen auf den Ausbau der Führung, es gab für Towerstars Coach Rich Cherno­maz also defini­tiv Bedarf für eine Neuabstimmung.

Im zweiten Spiel­ab­schnitt machten die Oberschwa­ben von Beginn an mehr Druck. Die Pässe kamen schnel­ler und auch präzi­ser durch die neutra­le Zone, was fehlte war aller­dings die Präzi­si­on im Abschluss. Mehrfach standen Ravens­bur­ger Stürmer frei in aussichts­rei­cher Positi­on, doch sie gingen deutlich zu großzü­gig mit ihren Chancen um. Ordent­lich Pech am Schlä­ger hatte beispiels­wei­se Olivi­er HInse, der in der 33. Minute zunächst bei einem „Bauern­trick“ und dann beim anschlie­ßen­den Nachschuss schei­ter­te. Der Anschluss­tref­fer hätte den Oberschwa­ben freilich gutge­tan, statt­des­sen mussten sie zwei Minuten später das 3:0 der Gastge­ber schlu­cken. Wieder war die Defen­si­ve in der Rückwärts­be­we­gung viel zu spät dran und Andre­as Pauli schob unbedrängt ein.
Das Tor war zwar zu diesem Zeitpunkt verscho­ben, beim Video­be­weis sahen die Unpar­tei­ischen aller­dings keinen Grund für eine Aberken­nung des Treffers. Hätte Andre­as Pauli zwei Minuten vor der zweiten Pause bei einem Allein­gang das 4:0 markiert, wäre die Partie durch gewesen.

So blieb zumin­dest noch etwas Hoffnung für die letzten 20 Minuten. Die zerplatz­te im Schluss­ab­schnitt aller­dings recht schnell, als Stefan Reiter nach drei gespiel­ten Minuten auf 4:0 erhöh­te. Dass im Spiel­zug zuvor John Henri­on den Anschluss­tref­fer per Allein­gang vor Augen hatte, passte da voll ins Bild. Als Robbie Czarnik kurz danach auf der Straf­bank saß, schraub­te James Amiel den Spiel­stand auf ein ernüch­tern­des 5:0 nach oben. Der Torhun­ger der Gastge­ber, die bis dahin alle sechs Heimspie­le der aktuel­len Haupt­run­de teils deutlich für sich entschei­den konnten, war aller­dings noch nicht gestillt. Andre­as Pauli traf in der 54. Minute noch zum 6:0.

Vier Tage haben die Oberschwa­ben Zeit, die derbe Klatsche zu verdau­en. Dann kommt es am 2. Weihnachts­tag auf eigenem Eis zum Topspiel gegen den EHC Freiburg.