RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben sich am 4. Spiel­tag der neuen Haupt­run­de den ersten Heimsieg erkämpft. Das Team von Coach Peter Russell siegte mit 5:3 gegen die Bayreuth Tigers, die sich wie erwar­tet als zäher und brand­ge­fähr­li­cher Gegner erwiesen.

Im ersten Spiel­ab­schnitt waren die Towerstars vor 1551 Zuschau­ern das druck­vol­le­re Team und Fabian Dietz setzte nach zwei Minuten das erste Ausru­fe­zei­chen. Gäste-Keeper Timo Herden war hier aller­dings genau­so auf dem Posten, wie bei den nachfol­gen­den Großchan­cen von Florin Kette­rer, Charlie Sarault oder auch Sam Herr, welche in der 12. Minute den durch­aus überfäl­li­gen Führungs­tref­fer auf dem Schlä­ger hatten.

Dass die Gäste aus der Wagner­stadt blitz­schnell von Abwehr auf Offen­si­ve umschal­ten konnten, bewie­sen sie in der 14. Minute. Zunächst schei­ter­te Cason Homann am Ravens­bur­ger Torhü­ter Jonas Langmann, den Nachschuss setzte Garret Pruden aus spitzem Winkel an die Querlat­te. Vieles deute­te auf ein torlo­ses Schluss­drit­tel hin, doch dann leiste­ten sich die Bayreuth Tigers eine Minute vor der ersten Pause eine Straf­zeit. Die fälli­ge Überzahl wussten die Oberschwa­ben prompt zu nutzen, Wojciech Stacho­wi­ak stocher­te den Puck zur 1:0 Führung ins linke Eck.

Auch in der 30. Minute musste Jonas Langmann eine große Porti­on Glück bemühen, als Ivan Koloz­va­ry die Schei­be an die Latte schlenz­te. Wenige Sekun­den später hatte das Spiel­ge­rät aber doch den Weg ins Towerstars Tor gefun­den. Bei einem Angriff über rechts war die Defen­si­ve zu spät dran, Tigers Topstür­mer Ville Järve­läi­nen brauch­te nur die Kelle am Torraum hinzu­hal­ten – 1:1. Anders als in den Spielen zuvor sorgte der erste Gegen­tref­fer des Spiels aller­dings nicht für Nervo­si­tät und Verun­si­che­rung, sondern eher für eine entschlos­se­ne Reakti­on. Nach einer ganzen Reihe von guten Möglich­kei­ten vollende­te Fabian Dietz einein­halb Minuten vor der zweiten Pause platziert zum 2:1 Führungstreffer.

Dass dieser Treffer weite­res Selbst­ver­trau­en für den Schluss­ab­schnitt freisetz­te, bewie­sen die Towerstars in Person von Wojciech Stacho­wi­ak nach rekord­ver­däch­ti­gen neun Sekun­den. Einen über links vorge­tra­ge­nen Angriff setzte der Ingol­städ­ter Förder­li­zenz­spie­ler aus extrem spitzem Winkel ins rechte Kreuz­eck und die Oberschwa­ben lagen mit 3:1 in Front. Die Stimmung auf den Rängen war freilich bestens, aller­dings trübte die sich wenige Minuten später wieder ein. Florin Kette­rer musste auf die Straf­bank, das hieraus resul­tie­ren­de Power­play nutzte Ex-Towerstars Vertei­di­ger Daniel Stiefen­ho­fer zum 3:2 Anschluss­tref­fer. Als 13 Sekun­den später Chris­ti­an Kretsch­mann den Puck noch abgefälscht zum 3:3 in die Maschen hämmer­te, drohte den Towerstars der Kontroll­ver­lust im Spiel.

Eine Straf­zeit gegen den Bayreu­ther Tobias Maier in der 48. Minute sollte die Towerstars aller­dings wieder auf den erfolg­rei­chen Pfad zurück­brin­gen. Das Power­play lief erneut gut, Georgiy Saakyan zog aus halblin­ker Positi­on ab und der Puck rutsch­te durch die Schoner von Timo Herden zum 4:3 über die Linie. Danach wackel­ten die Towerstars nicht mehr, sie boten eine konzen­trier­te Schluss­pha­se und überzeug­ten mit einer gut organi­sier­ten Defen­si­ve und effek­ti­vem Vorche­cking. Als die Bayreuth Tigers in der Schluss­mi­nu­te den Torhü­ter zuguns­ten eines sechs­ten Feldspie­lers vom Eis holten, besorg­te David Zucker mit dem 5:3 ins leere Bayreu­ther Tor den Fangschuss.

„Die Tigers haben uns nicht viele Räume in deren Zone gelas­sen, aber wir haben den Weg für Tore gefun­den. Das war heute defini­tiv die beste Leistung, die ich in Ravens­burg als Trainer bisher gesehen habe“, freute sich Towerstars Coach Peter Russell über die drei wichti­gen Punkte. Überschat­tet wurde das Schluss­drit­tel durch den Ausfall von Vertei­di­ger Julian Eichin­ger nach einem Zusam­men­prall. Er musste benom­men mehre Minuten behan­delt werden, konnte aber auf eigenen Beinen das Eis verlas­sen. Nach dem Spiel gab es zum Zustand eine vorsich­ti­ge Entwarnung.

Im zweiten Spiel­ab­schnitt bekamen die Towerstars in der Start­pha­se die gute Gelegen­heit, die Führung auszu­bau­en. Für Daniel Stiefen­ho­fer und Lubor Pokovic öffne­te sich kurz hinter­ein­an­der die Straf­bank­tür, die doppel­te Überzahl über rund eine Minute Dauer konnten die Hausher­ren trotz solidem Power­play aber nicht zum zweiten Treffer nutzen. Bayreuth präsen­tier­te sich danach deutlich selbst­be­wuss­ter und die Ravens­bur­ger Defen­si­ve bekam einiges an Arbeit.