RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars mussten am Freitag­abend auf eigenem Eis eine bitte­re Pille schlu­cken. Das Team von Coach Tim Kehler unter­lag mit 2:6 den Heilbron­ner Falken, die sich an diesem Abend als defen­siv­stark und äußerst effek­tiv in der Chancen­ver­wer­tung präsentierten.

Die Towerstars konnten perso­nell aus dem Vollen schöp­fen, zumal Simon Gnyp vom PENNY DEL Koope­ra­ti­ons­part­ner ERC Ingol­stadt mit im Kader stand. Aufgrund des vollen Kaders auf dem Spiel­be­richts­bo­gen pausier­ten die Perspek­tiv­spie­ler Tim Gorgen­län­der und Daniel Schwaiger.

Nach einem ersten Abtas­ten übernah­men die Towerstars sicht­bar das Komman­do. Sie bauten ihre Angrif­fe schnell auf und ließen die Schei­be mit schnel­len Pässen durch die neutra­le Zone laufen. Wirklich gefähr­li­che Anspiel­sta­tio­nen vor dem gegne­ri­schen Tor spran­gen dabei jedoch nicht heraus, weshalb es die Towerstars zuneh­mend mit Schüs­sen aus der Distanz versuch­ten. Mit Flori­an Mnich hatten die Gäste jedoch einen aufmerk­sa­men Torhü­ter zwischen den Pfosten, davor räumten die Falken-Vertei­di­ger konse­quent die Nachschüs­se weg.

Gestoppt wurde die Ravens­bur­ger Dominanz nach neun Minuten durch eine Straf­zeit gegen Florin Kette­rer. Allzu lange weilte der Towerstars Vertei­di­ger aller­dings nicht auf der Straf­bank, denn nach 23 Sekun­den hatten die Heilbron­ner Falken das Power­play auch schon genutzt. Chris­to­pher Fischer erwisch­te Jonas Langmann mit einem langen verzö­ger­ten Schuss aus der Halbdi­stanz zwischen den Beinschienen.

Das Spiel änder­te sich danach wenig. Die Towerstars ließen Schei­be und Gegner laufen, aller­dings ohne Ertrag. Statt­des­sen setzte es kurz vor der ersten Pause das 0:2. Bei einem pfeil­schnel­len Konter hielt Justin Kirsch die Kelle in einen Pass vor das Tor. Mit diesem 2‑Tore-Rückstand ging es auch in die zweite Pause.

Es war klar, dass die Oberschwa­ben im zweiten Abschnitt noch mehr Engage­ment auf dem Weg zu Tormög­lich­kei­ten aufs Eis bringen mussten. Tatsäch­lich wurde der Druck auf das gegne­ri­sche Tor erhöht und es gab verstärkt gute Einschuss­mög­lich­kei­ten. Knapp acht Minuten konnten sich die Gäste erfolg­reich wehren, dann war der Anschluss­tref­fer endlich geschafft. Nick Latta lenkte im Slot einen Schuss von der blauen Linie unhalt­bar zum 1:2 ab. Dass kurz zuvor ein Tor von Sam Herr aufgrund eines Schlitt­schuh-Einsat­zes keine Anerken­nung fand, war in diesem Moment vergessen.

Das erste Tor tat den Towerstars gut, sie dräng­ten vehement auf den Ausgleich. Wieder wurde der eigene Spiel­fluss aber durch eine Straf­zeit unter­bro­chen. Denis Pfaffen­gut musste wegen eines Banden­checks auf die Straf­bank und wieder nutzten die Falken das Power­play aus. Ein Schlag­schuss von der blauen Linie prall­te zunächst an das Glas, vor dem Tor dann aber direkt vor die Füße von Luke Volkmann. Der netzte trocken zum 1:3 ein. Auch danach präsen­tie­ren sich die Unter­län­der gnaden­los in Sachen Power­play-Effek­ti­vi­tät. Dreiein­halb Minuten nach dem dritten Treffer folgte Tor Nummer 4, diesmal saß zu diesem Zeitpunkt Fabian Dietz eine Straf­zeit ab. Immer­hin brachen die Towerstars nach dem Gegen­tref­fer nicht ein und dräng­ten offen­siv weiter. Das wurde zwei Minuten vor der zweiten Pause auch belohnt, Charlie Sarault markier­te das 2:4. Er kam aus halblin­ker Positi­on zum Schuss und setzte das Spiel­ge­rät präzi­se ins linke Kreuz­eck. Diesmal hatten die Heilbron­ner Falken einen Mann weniger auf dem Eis.

Viel Hoffnung wurde in der zweiten Drittel­pau­se auf den mit 2029 Zuschau­ern besetz­ten Rängen gehegt, doch der Schluss­ab­schnitt sollte sich aus Ravens­bur­ger Sicht enttäu­schend gestal­ten. Bereits vier Minuten nach dem Wieder­an­spiel erhöh­te Noah Dunham auf 2:5, er wurde mit einem weiten Pass an die blaue Linie in Szene gesetzt und hob den Puck zum Abschluss des Allein­gangs gefühl­voll in den rechten Winkel. Danach lief bei den Towerstars nichts mehr zusam­men. Zum Zeitpunkt, als August von Ungern-Stern­berg das 2:6 für Heilbronn markier­te (55.), war die Partie längst durch.

Am Sonntag haben die Towerstars die Chance, die Heimnie­der­la­ge verges­sen zu machen. Dann sind sie um 18.30 Uhr zu Gast bei den Wölfen des EHC Freiburg, die am Freitag­abend beim 3:5 in Crimmit­schau ebenfalls keine Punkte buchen konnten.