RAVENSBURG — Das letzte Heimspiel vor der Länder­spiel­pau­se konnten die Ravens­burg Towerstars siegreich gestal­ten. Auf dem Weg zum 5:3 Erfolg über die Eispi­ra­ten Crimmit­schau mussten aller­dings einige Steine aus dem Weg geräumt werden.

Die Towerstars konnten an diesem Abend bis auf Charlie Sarault und Marvin Drothen auf die zuletzt ausge­fal­le­nen Spieler wieder zurück­grei­fen. Auch Torhü­ter Jonas Langmann war wieder dabei und dieser bekam nach 40 gespiel­ten Sekun­den gleich einmal Gelegen­heit, sich zu bewei­sen. Nach einem Puckver­lust im Spiel­auf­bau ging der Puck blitz­schnell in die andere Richtung, gegen zwei vor ihm auftau­chen­de Crimmit­schau­er Stürmer reagier­te der Keeper jedoch stark.

Insge­samt gehör­te die Start­pha­se aber den Towerstars, die für eine ganze Reihe von Torchan­cen in der 5. Minute auch belohnt wurden. Bei einem Konter zog Josh MacDo­nald auf und davon und legte mit einem klugen Pass quer auf Kolle­ge Robbie Czarnik. Dieser ließ Eispi­ra­ten Torhü­ter Chris­ti­an Schnei­der sehens­wert ausstei­gen und schob zum 1:0 ein. Der Treffer verlieh den Oberschwa­ben viel Selbst­ver­trau­en, die Schei­be lief flüssig in Richtung gegne­ri­schem Tor und es folgten weite­re Großchan­cen. Beispiels­wei­se durch Pawel Dronia, der jedoch nur den Pfosten traf. Dazwi­schen kam es aller­dings auch immer wieder zu gefähr­li­chen Kontern der Eispi­ra­ten, auch sie verbuch­ten einen schril­len Knaller an das Torgehäuse.

Das spiele­ri­sche Überge­wicht des ersten Spiel­ab­schnitts brach­ten die Gastge­ber in der 15. Minute auch mit dem zweiten Treffer auf die Anzei­gen­ta­fel. Nach zwei ersten Schuss­ver­su­chen kam der Puck zu Luigi Calce und der setzte das Spiel­ge­rät aus spitzem Winkel unter die Latte. Der Jubel auf den Rängen über das 2:0 war groß, auch bei ihm selbst: Es war sein erster Saisontreffer.

Auch im zweiten Spiel­ab­schnitt machten die Oberschwa­ben mächtig Druck, der alsbald belohnt wurde. Robbie Czarnik hämmer­te in der 23. Minute eine Direkt­ab­nah­me während eines Power­plays zum 3:0 in die Maschen, alles schien also auf Kurs. Wer glaub­te, die weitge­reis­ten Westsach­sen würden die Köpfe nach dem dritten Gegen­tref­fer hängen lassen, sah sich alsbald getäuscht. Nach einem Puckver­lust an der gegne­ri­schen blauen Linie schal­te­te Patrick Pohl schnell um, schick­te Eispi­ra­ten Stürmer Patrick Pohl auf die Reise und bei dessem platzier­ten Handge­lenk­schuss in den rechten Torwin­kel gab es für Jonas Langmann nichts zu halten. Der Gegen­tref­fer war umso bitte­rer, hatte Tim Sezems­ky zuvor bei einem Sololauf das 4:0 auf dem Schlä­ger. Er fand seinen Meister aller­dings in Chris­ti­an Schneider.

Der erste Treffer der Eispi­ra­ten sollte das Spiel nachhal­tig verän­dern. Die Towerstars hatten in der neutra­len Zone deutlich weniger Raum und wurden auch effek­ti­ver schon beim Spiel­auf­bau gestört. Auch wurden die Zweikämp­fe verbis­se­ner geführt, das zunächst Pawel Dronia und dann Nick Latta mit Straf­zei­ten zu spüren bekamen. Ihr bis dahin viertes Überzahl­spiel nutzten die Eispi­ra­ten dann auch durch Mathieu Lemay konse­quent aus und es stand nur noch 3:2.

Die Partie drohte nun weiter zu kippen, zumal es in nur 28 Sekun­den nach dem Anspiel­bul­ly zu einer unglück­li­chen Szene kam. Luigi Calce check­te Henri Kanni­nen in der rechten Rundung hart in die Bande und da der Eispi­ra­ten Stürmer benom­men wirkte, bekam Luigi Calce eine 5‑minütige Strafe aufge­brummt. Aus Ravens­bur­ger Sicht nicht ungele­gen kam natür­lich ein Wechsel­feh­ler der Gäste kurz danach, welche die Unter­zahl auf drei Minuten reduzierte.

Die Strafe, deren Laufzeit in das Schluss­drit­tel übernom­men wurde, überstan­den die Oberschwa­ben auch mit dem nötigen Glück schad­los, sie hatten durch einen Konter sogar die Chance ihre Führung in der 42. Minute wieder auszu­bau­en. Robbie Czarnik traf aller­dings nur den Pfosten. Weite­re zwei Zeiger­um­dre­hun­gen später hätte der Ravens­bur­ger Goldhelm seinen Hattrick perfekt machen können, doch er konnte einen Penal­ty nicht verwan­deln. Der Straf­lauf resul­tier­te aus einer Szene, als ein Crimmit­schau­er Vertei­di­ger im Torraum den Puck mit der Hand blockierte.

Wenig später war es dann aber auf der Gegen­sei­te passiert. Henri Kanni­nen stocher­te erfolg­reich nach und die Schei­be rutsch­te durch die Schoner von Jonas Langmann zum 3:3 Ausgleich über die Linie. Die Unpar­tei­ischen schau­ten sich zwar den Video­be­weis an, fanden jedoch keine Beanstan­dung. Verbis­sen ging die Partie danach hin und her. Während die Towerstars versuch­ten, sich die Kontrol­le über das Spiel zurück­zu­ho­len, rochen die Eispi­ra­ten offen­sicht­lich den Reiz der Punkte und stell­ten die Ravens­bur­ger Abwehr einige Male vor Proble­me. Jonas Langmann war aller­dings auf dem Posten.

So ging die Partie in die Schluss­pha­se und knapp vier Minuten vor Ende schlug die Stunde von Marvin Feigl. Zusam­men mit Nick Latta vollende­te er einen 2 gegen 1 Konter zum 4:3. Dass die Unpar­tei­ischen kurz zuvor einen im Gesto­cher über die Torli­nie gerutsch­ten Puck nicht als regulä­ren Treffer werte­ten, war in diesem Moment vergessen.

Zwar versuch­te Crimmit­schau noch einmal alles und drück­te mit der Heraus­nah­me des Torhü­ters für einen sechs­ten Feldspie­ler vehement auf den Ausgleich, doch mit dem Schuss ins leere Tor machte Max Hadra­schek 27 Sekun­den vor der Schluss­si­re­ne den Deckel dann drauf.

“Wir müssen lernen, besser mit Führun­gen umzuge­hen. Crimmit­schau hat aber nie aufge­steckt und für unsere junge Mannschaft war das eine Art Lekti­on”, beton­te Towerstars Coach Tim Kehler nach dem Spiel.

Am Sonntag geht es für die Towerstars zu den Selber Wölfen, die mit einem 4:3 Sieg nach Penal­ty­schie­ßen in Lands­hut ihre gute Form und Unbere­chen­bar­keit unter Beweis stell­ten. Spiel­be­ginn ist um 18.30 Uhr, das Spiel wird von SpradeTV live übertragen.