RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars haben sich auch im dritten Halbfi­nal­spiel gut geschla­gen, auch wenn die Kassel Huskies am Ende mit 7:3 als Sieger vom Eis gingen. Bis zur 40. Minute lagen die erneut dezimier­ten Oberschwa­ben sogar noch mit 3:2 in Front.

Bei der zweiten Reise nach Kassel im Rahmen der Halbfi­nal­se­rie war der Platz­be­darf im Teambus noch etwas überschau­ba­rer. Da Eric Bergen seine Deutsch-Abitur­prü­fung absol­vier­te, standen nur vier Vertei­di­ger und 9 Stürmer zur Verfü­gung. Nicht mit dabei sein konnte auch der erkrank­te Torhü­ter Jonas Langmann, als Backup sprang daher EVR-Keeper Timo Röder ein.

Das Team von Coach Marc Vorder­brüg­gen hatte nicht gerade einen vielver­spre­chen­den Start. Zwar gewan­nen die Towerstars das Anspiel­bul­ly, dann aber legte Kassel sofort druck­voll los. Einen Schuss aus halblin­ker Positi­on von Corey Trivi­no konnte Torhü­ter Olafr Schmidt mit der Stock­hand zur Seite abweh­ren, doch eine Sekun­de später rutsch­te der vor dem Tor abgelenk­te Querpass über die Linie. Die Haupt­schieds­rich­ter signa­li­sier­ten zwar zunächst vehement einen irregu­lär erziel­ten Treffer, der Video­be­weis korri­gier­te jedoch die Einschät­zung. Bereits nach 33 Sekun­den lagen die Oberschwa­ben mit 0:1 zurück, so hatte man sich das freilich nicht vorgestellt.

Aller­dings steck­ten die Ravens­bur­ger Cracks den frühen Rückschlag gut weg. Schon eine Minute später hielt Mathieu Pompei den Schlä­ger in einen schar­fen Pass von Yannick Drews, Gerald Kuhn im Huskies Tor war jedoch auf dem Posten. Pompei war es auch, der den Puck nach einem Patzer des Kasse­ler Torhü­ters knapp über das linke Kreuz­eck schlenz­te. Die Towerstars hatten in dieser Phase klar das Spiel übernom­men und erhöh­ten die Chancen­dich­te. Drei Minuten, nachdem Andrew Kozek und John Henri­on noch aus vielver­spre­chen­der Einschuss­po­si­ti­on geschei­tert waren, belohn­te Mathieu Pompei die offen­si­ven Bemühun­gen seines Teams. An der linken Bande rutsch­te der Puck durch, das sich resul­tie­ren­de 2 gegen 1 Break vollende­te Mathieu Pompei eiskalt zum 1:1 Ausgleich. Danach erhöh­te Kassel aber das Tempo deutlich und die Ravens­bur­ger Abwehr stand bis auf wenige Konter­mög­lich­kei­ten unter Dauer­druck. Die erste Drittel­pau­se kam unbestrit­ten zur rechten Zeit, die Towerstars brauch­ten Gelegen­heit zum Durchschnaufen.

Die Gastge­ber kompen­sier­ten den Zug auf das Ravens­bur­ger Tor aber über die Drittel­pau­se hinweg und nicht einmal zwei Minuten nach Wieder­an­spiel war es dann auch passiert. Ryan Olsen kam auf halbrech­ter Positi­on zum Schuss und der noch vom Schlä­ger von Robbie Czarnik abgeblock­te Schuss zisch­te zum 2:1 für Kassel ins rechte Eck. Die Hausher­ren ließen auch danach die Schei­be blitz­schnell durch die Ravens­bur­ger Zone laufen, doch die Towerstars Abwehr zeigte sich vor dem Tor gut abgestimmt. Auch gab es durch schnel­les Umschal­ten nach gewon­ne­nen Zweikämp­fen immer wieder brand­ge­fähr­li­che Konter­chan­cen. So auch in der 28. Minute, als Joshua Saman­ski den Schlä­ger in einen langen Pass von Kai Hospelt hielt und Gerald Kuhn im Huskies Tor zum zweiten Mal geschla­gen war.

Der Ausgleich verlieh den Oberschwa­ben eine Zusatz­por­ti­on Selbst­ver­trau­en, denn zwei Straf­zei­ten des Favori­ten kurz hinter­ein­an­der zeugten von gewis­ser Nervo­si­tät. Dies wurde umso größer, als John Henri­on in das zweite Power­play in der 37. Minute zum viel umjubel­ten 2:3 Führungs­tref­fer einnetz­te. Bis kurz vor der zweiten Pause vertei­dig­ten die Towerstars diesen Vorsprung solide, doch 29,7 Sekun­den vor dem Ende drück­te Vincent Sapona­ri den Puck in Bauern­trick­ma­nier zum 3:3 Ausgleich über die Linie.

Dieser Gegen­tref­fer war sicher­lich eine Schlüs­sel­sze­ne der Partie. Auch im Schluss­ab­schnitt drück­te Kassel mächtig aufs Tempo und es war die Frage, wie lange die Kräfte des dünnen Towerstars Kaders halten würden. In der 45. Minute fehlte die letzte Konse­quenz Ryan Olsen am Schuss zu hindern und der vor dem Tor abgefälsch­te Puck schlug zur 4:3 Führung ein. Als James Bettau­er eine Minute später für ein Haken in der Offen­siv­zo­ne eine Strafe kassier­te, stell­te Kassel mit dem 5:3 die Weichen auf Sieg. Die Ravens­bur­ger Cracks hatten dann auch nicht mehr die Physis, dem Spiel nochmals eine Wende geben zu können. Zudem fiel dann auch noch Yannick Drews verletzt aus und reduzier­te die Sturm­ab­tei­lung auf acht Akteu­re. Am Ende schraub­ten Trivi­no und Moser den Spiel­stand auf 7:3 nach oben, das hatte dann nur noch statis­ti­schen Charakter.

Kassel geht in der „best-of-five“ Serie damit mit 2:1 in Führung, die Möglich­keit auf den Ausgleich und die Verta­gung der Entschei­dung auf ein Spiel 5 gibt es für die Towerstars am kommen­den Sonntag um 17 Uhr in der Ravens­bur­ger CHG Arena.