BAD TÖLZ/RAVENSBURG: Die Ravens­burg Towerstars haben die Tür zum Halbfi­na­le weit aufge­sto­ßen. Sie entschie­den auch das dritte Spiel der „best-of-five“ Serie in Bad Tölz mit 2:1. Entschie­den war die Partie aller­dings erst nach 86 Minuten.

Die Towerstars, die in dieser Partie neben den bereits bekann­ten Ausfäl­len wie befürch­tet auch auf Vertei­di­ger Kilian Keller verzich­ten mussten, hatten einen und zielstre­bi­gen Start ins Spiel. Nach 28 Sekun­den feuer­te John Henri­on den ersten Schuss in Richtung Tor der Gastge­ber ab. Eine dreivier­tel Minute später folgte durch Luca Tosto die erste Chance der Gastge­ber. Insge­samt überzeug­ten die Oberschwa­ben durch eine sehr konzen­trier­te Defen­si­ve und einen schnel­len Spiel­auf­bau. In der achten Minute gerie­ten die spiele­ri­schen Vortei­le aber in große Gefahr, denn während eines Angriffs gingen sowohl Mathieu Pompei, als auch Andrew Kozek zu rusti­kal in die Zweikämp­fe und mussten zeitgleich auf die Strafbank.

Die doppel­te Unter­zahl über zwei Minuten überstan­den die Towerstars jedoch ohne Schaden, das war freilich wichtig für das Selbst­ver­trau­en in dieser Partie. Knapp fünf Minuten später wechsel­ten die Mehrheits­ver­hält­nis­se auf dem Eis dann zuguns­ten der Towerstars. Über 31 Sekun­den hatte das Team von Marc Vorder­brüg­gen und Daniel Heinri­zi zwei Mann mehr auf dem Eis, doch auch sie brach­ten den Puck nicht im gegne­ri­schen Tor unter.

In der 18. Minute war das erste Tor des Spiels dann aller­dings gesetzt. Löwen Topscorer und Dauer­bren­ner Marco Pfleger spiel­te an der linken Bande einen präzi­sen Pass in den Slot auf Philipp Schla­ger und der zog direkt ab – 1:0 für die Gastge­ber. Als kurz danach Yannick Drews auf die Straf­bank musste, drohte der nächs­te Bad Tölzer Treffer. Doch wieder standen die Penal­ty­kil­ling-Forma­tio­nen gut in der eigenen Zone.

Zum zweiten Spiel­ab­schnitt kamen beide Teams mit enorm viel Schwung aus der Kabine. Zunächst vertei­dig­ten beide Mannschaf­ten ihre blaue Linie gut, dann aber nahm die Chancen­dich­te zu. Reid Gardi­ner konnte in der 27. Minute frei auf Olafr Schmidt ziehen, doch der kanadi­sche Stürmer der Gastge­ber setzte den Schuss aus kurzer Distanz an den Außenpfosten.

Ab der zweiten Hälfte des Mittel­ab­schnitts kippte das Spiel optisch dann wieder leicht in Richtung der Towerstars, denen aber die wirklich klaren Einschuss­mög­lich­kei­ten fehlten. Tölz blieb brand­ge­fähr­lich und hatte durch Marco Pfleger nach knapp 34 Minuten die Riesen­chan­ce zum Ausbau der Führung. Der Tölzer Top-Stürmer fand seinen Meister aller­dings in Olafr Schmidt, der auf der Linie glänzend parier­te. Auch ab der 36. Minute rette­te der Ravens­bur­ger Schluss­mann mehrfach, als die John Henri­on für zwei Minuten auf der Straf­bank saß.

45 Sekun­den vor der zweiten Pause kam es dann zu einer Schlüs­sel­sze­ne der Partie. Andre­as Drien­dl wurde von Andre­as Schwarz hart gegen den Kopf gecheckt, das Spiel war für beide beendet. Während der Ravens­bur­ger Stürmer verletzt in die Kabine musste, musste Schwarz mit einer 5 plus Spiel­dau­er­stra­fe vorzei­tig unter die Dusche. Für die Towerstars war das natür­lich die beste Möglich­keit, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen.

Bad Tölz stand die nachfol­gen­den fünf Minuten aller­dings effek­tiv in der eigenen Zone und die lange Phase der numeri­schen Überzahl blieb ohne Ertrag. Knapp drei Minuten später war das aller­dings verges­sen. Ein von der Bande abgeprall­ter Puck rutsch­te hinter der Bad Tölzer Vertei­di­gung über die blaue Linie, John Henri­on nutzte den Allein­gang dann eiskalt zum sicher­lich auch verdien­ten 1:1 Ausgleich. Auch danach waren die Towerstars präsen­ter, Bad Tölz setzte die Schwer­punk­te vorran­gig auf die Defen­si­ve. Die war dann auch bis zum Ende der regulä­ren Spiel­zeit nicht zu knacken und es ging wie schon am vergan­ge­nen Samstag in Spiel 2 in die Verlängerung.

Dort kam es nach zweiein­halb Minuten zu einer äußerst brenz­li­gen Situa­ti­on. David Zucker kassier­te in der rechten Rundung eine Straf­zeit, doch mit verein­ten Kräften wurden auch diese zwei Minuten Unter­zahl überstan­den. Gleiche kämpfe­ri­schen Tugen­den waren auch in der 72. Minute gefragt, als Robbie Czarnik seinen Gegen­spie­ler durch einen zu hohen Stock behin­der­te und ebenfalls zwei bange Minuten absit­zen musste. Beide Teams dräng­ten auf die Entschei­dung, doch diese fiel auch bis zum Ende der ersten Verlän­ge­rung nicht und es ging in die dritte Pause.

Auch in der zweiten Verlän­ge­rung wirkten die Towerstars physisch frischer und sie suchten die Entschei­dung. Fündig wurde nach sechs Minuten dann Joshua Saman­ski, der den Schlä­ger in einen schar­fen Pass von Kai Hospelt hielt und der Puck hinter Maximi­li­an Franz­reb zum 1:2 ins Netz segel­te. Die Towerstars haben sich damit den zweiten Sieg in der Viertel­fi­nal­se­rie gegen die Tölzer Löwen erkämpft und sich zugleich zwei Match­pucks gesichert. „Wir haben von beiden Seiten ein starkes Eisho­ckey­spiel gesehen“, sagte Towerstars Coach Marc Vorder­brüg­gen. „Das besse­re Ende hatten wir und jetzt wollen wir natür­lich den ersten Match­puck nutzen”, ergänz­te er.

Zum vierten Duell kommt es dann am Mittwoch um 19.30 Uhr in der CHG Arena, es wartet ein hochspan­nen­der Eisho­ckey­abend, der selbst­ver­ständ­lich live auf SpradeTV (www.sprade.tv) zu sehen sein wird.