RAVENSBURG — Beim Gastspiel in Lands­hut hatten die Towerstars nach einer aufop­fe­rungs­vol­len Teamleis­tung bis in die Schluss­mi­nu­te hinein 3 Punkte vor Augen. Am Ende des spannen­den Eisho­ckey­abends sollte es aber doch nur für einen Zähler reichen. 

Die Ravens­burg Towerstars hatten beim Gastspiel in Lands­hut eine vollstän­di­ge Aufstel­lung. Marvin Drothen stand in der 4. Reihe wieder im Team, Luigi Calce pausier­te als überzäh­li­ger Stürmer. Tim Gorgen­län­der war beim Oberli­ga-Koope­ra­ti­ons­part­ner Memmin­gen im Einsatz. Eine Verän­de­rung gab es auf der Backup-Positi­on. Da Jonas Stett­mer krank­heits­be­dingt nicht zur Verfü­gung stand, gab der Nikita Manui­l­ov aus dem U20-Team des EV Ravens­burg sein Debüt im Towerstars Trikot.

Schon die Start­mi­nu­ten dieser Partie waren äußerst hart umkämpft und meist spiel­te sich das Gesche­hen in der neutra­len Zone ab. Zur ersten Chance des Spiels kam es erst nach rund zweiein­halb Minuten, als der frei stehen­de Samir Kharbout­li den Towerstars Torhü­ter Jonas Langmann prüfte. Einein­halb Minuten später kam es dann zum ersten Treffer des Spiels und die Führung für Lands­hut. Ein Distanz­schuss von Lukas Mühlbau­er prall­te von der Glasum­ran­dung zurück und bevor die Ravens­bur­ger Defen­si­ve die Lage erkannt hatte, schlenz­te Andre­as Schwarz aus kurzer Distanz zum 1:0 ein.

Der frühe Führungs­tref­fer verlieh den Hausher­ren prompt weite­ren Auftrieb, Jonas Langmann brauch­te sich über mangeln­de Beschäf­ti­gung freilich nicht zu beschwe­ren. Die Oberschwa­ben, die an diesem Abend mit dem Geschäfts­füh­rer Sport Daniel Heinri­zi als Trainer agier­ten, kämpf­ten sich aber zusehends in die Partie und durften mit rund 100 mitge­reis­ten Fans in der 12. Minute den wichti­gen 1:1 Ausgleich bejubeln. Pawel­Dro­nia hatte von der blauen Linie abgezo­gen und von der Schlä­ger­kel­le von Fabian Dietz abgefälscht, schlug die Hartgum­mi­schei­be im Lands­hu­ter Tor ein.

Eine halbe Minute später gerie­ten die Oberschwa­ben aller­dings schon wieder unter Druck, denn Florin Kette­rer handel­te sich eine Straf­zeit wegen Kniechecks ein. Mit gutem Stellungs­spiel in der eigenen Zone entschärf­ten die Towerstars das gegne­ri­sche Power­play aber sicher, nur eine Minute später folgte aller­dings die Unter­zahl. Diesmal traf es Josh MacDo­nald, der in der 16. Minute von der Straf­bank aus ein 2 gegen 1 Break seiner Kolle­gen verfolg­te. Sam Herr kam aus rechter Positi­on dann zum Abschluss und zur Überra­schung des Lands­hu­ter Torhü­ters Flori­an Bugl zische der Puck zum 1:2 ins Netz. Da die Schei­be sofort wieder vor das Tor zurück­prall­te, konsul­tier­ten die Unpar­tei­ischen sicher­heits­hal­ber den Video­be­weis. Der offen­bar­te aller­dings keine Einwän­de, die Towerstars lagen mit 2:1 in Führung.

Im zweiten, letzt­lich torlo­sen Spiel­ab­schnitt hatten die Towerstars rund 15 Minuten lang klar mehr vom Spiel. Im Gegen­satz zum Vorche­cking in der neutra­len Zone waren die Oberschwa­ben vor dem gegne­ri­schen Tor aber leider nicht so effek­tiv. Zwar erarbei­te­ten sie sich gute Möglich­kei­ten, es fehlte aber die aller­letz­te Konse­quenz im Abschluss. Dass das Ravens­bur­ger Team mit der hauch­dün­nen Führung auch in die zweite Drittel­pau­se gehen konnte, war sicher­lich der Verdienst von Jonas Langmann. Der Keeper rette­te insbe­son­de­re in der 38. Minute mehre­re Male vor frei stehen­den Stürmern der Hausherren.

Im Schluss­ab­schnitt waren vor allem die Ravens­bur­ger Unter­zahl­for­ma­tio­nen gefragt, denn die Unpar­tei­ischen fuhren eine äußerst stren­ge Linie bei den Straf­zei­ten. Tim Sezems­ky, Sam Herr und Louis Latta gaben sich ab der 43. Minute quasi die Klinke der Straf­bank­tür in die Hand. Die Towerstars racker­ten aber bravou­rös und wenn der Puck einmal gefähr­lich in Tornä­he kam, war Jonas Langmann auf dem Posten.

Dass Lands­hut versuch­te, mit höherem Tempo und schnel­le­ren Pässen durch die neutra­le Zone mehr Druck zu erzeu­gen, überrasch­te nicht. Bis zur Schluss­pha­se bissen sich die Nieder­bay­ern aller­dings die Zähne aus. Zudem fuhren die Oberschwa­ben immer wieder gefähr­li­che Angrif­fe, die hätten für die Vorent­schei­dung sorgen können. Beispiels­wei­se Louis Latta in der 57. Minute, er schei­ter­te bei seinem Allein­gang jedoch am Lands­hu­ter Torhüter.

EVL-Coach Heiko Vogler ging dann zweiein­halb Minuten vor Ende der regulä­ren Spiel­zeit volles Risiko und ließ nach einer Auszeit den Torhü­ter gleich draußen. Einein­halb Minuten lang wehrten sich die Towerstars aufop­fe­rungs­voll gegen die Überzahl der Gastge­ber, doch dann war es passiert. Topscorer Marco Pfleger brach­te die Schei­be zum Tor, den Abpral­ler netzte Brett Cameron 42,8 Sekun­den vor der Schluss­si­re­ne zum bitte­ren 2:2 Ausgleich ein.

Dass Teams mit einem späten Ausgleich das Momen­tum oftmals auch in eine Verlän­ge­rung mitneh­men, wurde zum Leidwe­sen der Towerstars auch an diesem Abend bestä­tigt. Nach einem Puckver­lust tauch­te Lands­hut Topstür­mer Samir Kharbout­li plötz­lich frei vor Jonas Langmann auf und die Entschei­dung über den Zusatz­punkt war gefallen.

„Wir hatten in den letzten zwei Tagen viel Video analy­siert und einiges verän­dert. Wir konnten einige Stärken der Lands­hu­ter an diesem Abend heraus­neh­men, auch unsere Unter­zahl war überra­gend. Leider haben wir die knappe Führung nicht über die Zeit bekom­men“, resümier­te Interims-Coach Daniel Heinri­zi nicht gänzlich unzufrieden.

Am Sonntag treffen die Towerstars auf eigenem Eis auf das Tabel­len­schluss­licht Bayreuth Tigers, das mit einem 3:2 Overti­me Erfolg über die Krefeld Pingui­ne nach einem 0:2 Rückstand für Aufse­hen sorgte. Erstmals wird hier Rückkeh­rer Peter Russell als Cheftrai­ner an der Bande stehen.

Spiel­be­ginn ist um 18.30 Uhr, Tickets gibt es im Fanshop in der Markt­stra­ße 20, allen VVK-Partnern von Reser­vix, online im Ticket-Webshop* sowie ab 17 Uhr an der Abend­kas­se. Fans, die es nicht vor Ort in die CHG Arena schaf­fen, finden mit dem Livestream von SpradeTV eine Alter­na­ti­ve zum Mitfiebern.