BIBERACH – Aufgrund bestehen­der Corona-Regelun­gen und hoher Inzidenz fällt nach 2020 auch 2021 das tradi­tio­nel­le „Christ­kind­le ralas­sa“ an Heilig­abend auf dem Biber­acher Markt­platz aus. 

Jährlich strömen an Heilig Abend etwa 10 000 Besucher auf den Markt­platz zum tradi­tio­nel­len „Christ­kind­le ralas­sa“. Dieser Brauch, der auf das Jahr 1878 und den Biber­acher Kondi­tor Ruppert zurück­geht, wird seit 1904 von der Hospi­tal­stif­tung veran­stal­tet. Nicht so in diesem Jahr. „Wir haben im Hospi­tal­rat schwe­ren Herzens beschlos­sen, die Veran­stal­tung dieses Jahr ausfal­len zu lassen“, teilt Hospi­tal­ver­wal­ter Ralf Miller mit. Man habe im Vorfeld Möglich­kei­ten abgewo­gen, wie die Veran­stal­tung trotz Widrig­kei­ten statt­fin­den könnte. Letzt­end­lich würden die exponen­ti­ell wachsen­den Infek­ti­ons­zah­len und die sich abzeich­nen­de Überlas­tung der Gesund­heits­sys­te­me aber gegen eine Durch­füh­rung sprechen. „Selbst wenn man die Teilneh­mer­zahl begrenzt, den oberen Markt­platz absperrt und im Vorfeld Eintritts­bän­del an Geimpf­te und Genese­ne ausgibt, kämen doch viele Menschen zusam­men“, so Miller. 

Dies stünde im Wider­spruch zu den aktuel­len Bemühun­gen, die Pande­mie einzu­däm­men. „Die Hospi­tal­stif­tung widmet sich mit ihren Kernauf­ga­ben der Alten­pfle­ge und der Krippen­be­treu­ung gerade den Gruppen, die unseres beson­de­ren Schut­zes bedür­fen“, erklärt Ralf Miller. Auch der „Geist“ der Veran­stal­tung, das Zusam­men­tref­fen von vielen Famili­en, Freun­den und Bekann­ten auf dem Markt­platz an Heilig Abend, hätte mit den notwen­di­gen Einschrän­kun­gen nicht gelebt werden können. „Wir werden aber wie im vergan­ge­nen Jahr in der Advents­zeit Lebku­chen an Kinder­ta­ges­ein­rich­tun­gen und Schulen vertei­len“, kündigt Miller an. So werde ein Teil der Tradi­ti­on gelebt. Er hoffe mit den Hospi­tal­rats­mit­glie­dern 2022 die Tradi­ti­on wieder voll pflegen zu können.