LEUTKIRCH — So manche Großel­tern haben dem vehement entge­gen gewirkt und auch bei heuti­gen jungen Eltern schwingt die Angst davor manch­mal noch mit: Man könnte das Baby ja verwöh­nen. So warm und kusche­lig die ganze Zeit herum­ge­tra­gen werden, klar wäre das schön, aber… Dabei ist längst klar: Zuwen­dung und Gebor­gen­heit verhät­scheln einen Säugling nicht, sondern lassen ihn sein Urver­trau­en voll ausbilden.

Kaum jemand weiß das so gut wie Karin Maute-Schick. Die Reichen­ho­fe­ne­rin hat selbst fünf Kinder ins Leben getra­gen, bietet seit 25 Jahren Trage­tuch­be­ra­tung und ‑anlei­tung an und hat sogar eine eigene Versi­on davon entwi­ckelt: die sogenann­te Trage­schlau­fe. Mit dieser können Kinder bis zu zwei Jahren beson­ders einfach und ohne langes Gebin­de und Gekno­te getra­gen werden, entwe­der liegend oder später auf der Hüfte sitzend.

Zehn von diesen Trage­schlau­fen stellt Maute-Schick nun geflüch­te­ten Frauen und ihren Babys zur Verfü­gung. Entstan­den ist die Idee aus dem Bedürf­nis heraus, angesichts des Ukrai­ne­krie­ges einen Beitrag zu leisten. Dabei hat sie Unter­stüt­zung von Ingrid Felder bekom­men, die den angeschaff­ten Stoff zu Trage­schlau­fen in verschie­de­nen Größen genäht hat.

Letzt­end­lich sei es aber egal, woher die Frauen kämen. „Ich möchte die Trage­schlau­fen einfach da zur Verfü­gung stellen, wo sie gebraucht werden!“ 

Denn sein Kind zu tragen, schaf­fe so viel Verbin­dung und Nähe zwischen Eltern und Kind. Gerade in äußer­lich unsiche­ren Situa­tio­nen wie einer Flucht könne dies Vertrau­en und sogar Trost bedeuten.

Wer Eltern mit einem Säugling bis zu einem halben Jahr kennt, die eine solche Alltags­er­leich­te­rung brauchen, sich aber selbst nicht leisten können, kann sich direkt an Karin Maute-Schick wenden. Sie stellt nicht nur die Trage­schlau­fe zur Verfü­gung, sondern gibt auch eine detail­lier­te Anlei­tung zur Benut­zung. Kontakt: karin-maute-schick@web.de

Karin Maute-Schick macht sich auf diese Weise für den Wert „Verbin­dung“ stark und reiht sich damit ein in die Reihe der „Wert-Vorstel­lun­gen“, die die Partner­schaft für Demokra­tie Leutkirch-Aichstet­ten-Aitrach anläss­lich der Pande­mie ins Leben gerufen hat. Was ist uns denn wertvoll? Was ist Ihnen wertvoll? Schrei­ben Sie uns: maria.hoenig@stiftung-st-anna.de