RAVENSBURG — Inves­ti­tio­nen sind das Tor zur Zukunft – nach diesem Prinzip hat die Techni­sche Werke Schus­sen­tal GmbH & Co. KG (TWS) auch im vergan­ge­nen Jahr gehan­delt. Über 18 Millio­nen Euro inves­tier­te das Unter­neh­men einschließ­lich seiner assozi­ier­ten Töchter in die eigene Zukunfts­fä­hig­keit und in die der Region. Das Geschäfts­er­geb­nis des Jahres 2020 kann sich sehen lassen: Dies hat das Ravens­bur­ger Unter­neh­men in Zahlen und Fakten am 26. April bei einer virtu­el­len Bilanz-Presse­kon­fe­renz belegt. 

Mit einem Überschuss von 4,31 Millio­nen Euro weist die TWS einen Gewinn nahe dem Vorjah­res­wert aus (2019: 4,82 Mio. Euro). „Das Jahr hat uns unter den Gegeben­hei­ten der Pande­mie viel abver­langt. Dass am Ende ein solches Ergeb­nis steht, zeigt, wie gut wir aufge­stellt sind“, unter­strich TWS-Geschäfts­füh­rer Dr. Andre­as Thiel-Böhm und ergänz­te eine beacht­li­che Klima­bi­lanz: Durch ihr Engage­ment hat die TWS im Berichts­jahr allei­ne aus der regene­ra­ti­ven Strom­erzeu­gung 43.414 Tonnen CO2 einge­spart. Die Dekar­bo­ni­sie­rung hat sich das Unter­neh­men bereits bei der Gründung vor 20 Jahren zur Aufga­be gemacht und nimmt dafür die Sekto­ren Strom­erzeu­gung, Wärme und Mobili­tät ins Visier.

Ausschüt­tung an Anteils­eig­ner und Kapitalgeber

Vom Jahres­über­schuss gehen 3,5 Millio­nen Euro (Vorjahr: 3,6 Mio. Euro) an die Anteils­eig­ner der TWS, die Städte Ravens­burg und Weingar­ten sowie die EnBW. Rund 0,8 Millio­nen Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro) gehen in die eigenen Rückla­gen. Der Umsatz des TWS-Konzerns lag 2020 mit 154 Millio­nen Euro rund 1,2 Prozent über dem Vorjahr (2019: 152,2 Millio­nen Euro). An der TWS sind zudem rund 1.000 Perso­nen und Insti­tu­tio­nen über Genuss­rech­te betei­ligt, die aktuell rund 33,7 Millio­nen Euro Kapital zur Verfü­gung stellen. „Sie haben unser größtes Inves­ti­ti­ons­pro­jekt der letzten Jahre ermög­licht: Den Aufbau einer eigenen Strom­erzeu­gungs­spar­te, die jetzt Früch­te trägt“, infor­mier­te der TWS-Geschäfts­füh­rer. Zusätz­lich zur festen jährli­chen Verzin­sung schüt­tet die TWS eine Gewinn­be­tei­li­gung an der Sparte von insge­samt rund 106.000 Euro aus. Denn mit rund 83,7 Millio­nen Kilowatt­stun­den Ökostrom erzeug­te die TWS 2020 so viel wie noch nie zuvor in eigenen Anlagen. Mit diesem Aspekt punktet das Versor­gungs­un­ter­neh­men auch im Vertrieb: Gut 1.500 neue Kunden entschie­den sich für Ökostrom des Unter­neh­mens, sie schät­zen das konse­quen­te und trans­pa­ren­te Vorge­hen der TWS mit Blick auf Klima­schutz und Ökolo­gie. Auch der Verkauf von Gaspro­duk­ten und Wärme war erfolg­reich, rund 1,4 Gigawatt­stun­den (GWh) Energie hat die TWS 2020 insge­samt verkauft (Vorjahr: 1,37 GWh). Das Dienst­leis­tungs­an­ge­bot gewinnt dabei zuneh­mend an Bedeu­tung: Unter anderem betreibt die TWS über 100 Heizun­gen und Nahwär­me­net­ze, die ebenfalls schritt­wei­se eine Dekar­bo­ni­sie­rung erfahren.

Klima­part­ner mit innova­ti­ven Facet­ten und Infrastruktur

Lösun­gen für Photo­vol­ta­ik und Speicher kommen an und auch im Bereich Mobili­tät positio­niert sich die TWS als Klima­part­ner mit Ladelö­sun­gen, einem eigenen Elektro­rad-Verleih­sys­tem und betrieb­li­chem Mobili­täts­ma­nage­ment. Als Geschäfts­füh­rer der TWS Netz GmbH rückte Helmut Hertle auch die Aspek­te der Infra­struk­tur für eine zukunfts­träch­ti­ge Energie­zu­kunft in den Blick­win­kel: Mit gut 15,6 Millio­nen Euro inves­tier­te die Netzge­sell­schaft 2020 eine Rekord­sum­me. „Wir kümmern uns jetzt um die Versor­gungs­si­cher­heit der nächs­ten Dekaden. Denn die Energie­wen­de fordert die Netze für Strom und auch für Gas gewal­tig“, umriss er die Heraus­for­de­run­gen, denen sich die TWS als Gesamt­un­ter­neh­men auch mit einem Strate­gie­pro­zess widmet, der über das Jahr 2030 hinaus­geht. Dies schafft einen klaren Fokus auf Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen und die Trans­for­ma­ti­on der TWS zu einem „Smart Utility“-Unternehmen. Auf diesem Wandel fußen auch neue Leistun­gen und Geschäfts­mo­del­le, die zur langfris­ti­gen Wirtschaft­lich­keit beitra­gen. „Jeder kann und muss aktiv werden. Klima­kon­for­mes Leben ist möglich, das treibt uns als Unter­neh­men an – und wir nehmen die Menschen in der Region mit“, schloss Andre­as Thiel-Böhm.