In Trier fährt ein Mann sein Auto durch die Innen­stadt und erfasst mehre­re Menschen: Mindes­tens vier von ihnen sterben, darun­ter ein Klein­kind. Die Hinter­grün­de sind unklar.

Hinwei­se auf einen politi­schen Hinter­grund lagen zunächst nicht vor, teilte die Polizei am Abend mit.

Beamte hatten unmit­tel­bar nach der Tat am Mittag einen 51 Jahre alten Deutschen aus dem Kreis Trier-Saarburg festge­nom­men und den Wagen sicher­ge­stellt. Der Fahrer des Wagens saß nach derzei­ti­gem Ermitt­lungs­stand allei­ne im Fahrzeug. «Der Tatver­däch­ti­ge ist in der Vergan­gen­heit noch nicht polizei­lich in Erschei­nung getre­ten», teilte die Polizei mit.

Nach bishe­ri­gen Erkennt­nis­sen sei der Tatver­däch­ti­ge um 13.45 Uhr aus Richtung Basili­ka kommend über den Haupt­markt in Richtung Porta Nigra. «Das Fahrzeug erfass­te mehre­re Passan­ten», teilte die Polizei mit

Minis­ter­prä­si­den­tin Malu Dreyer (SPD) sprach am Abend von einem «schlim­men und schreck­li­chen Tag»; ein Baby sei aus dem Leben geris­sen worden.

Der Mann sei mit einem SUV durch eine Fußgän­ger­zo­ne gefah­ren und habe offen­bar «wahllos» Menschen angefah­ren. Er sei «vier Minuten nach Ersthin­weis» festge­nom­men worden, sagte der rhein­land-pfälzi­sche Innen­mi­nis­ter Roger Lewentz (SPD) Abend vor Ort.

«Es gibt mehre­re Tote und eine ganze Reihe Schwer- und Schwerst­ver­letz­ter», sagte der Sprecher des Präsi­di­ums Trier, Karl-Peter Jochem. Oberbür­ger­meis­ter Wolfram Leibe (SPD) sprach im Inter­view mit dem SWR von einem «Amokfah­rer in der Innenstadt».

Augen­zeu­gen berich­te­ten, dass am Ort des Vorfalls nahe der Porta Nigra Menschen durch die Luft geschleu­dert worden seien. «Was in Trier gesche­hen ist, ist erschüt­ternd», erklär­te Regie­rungs­spre­cher Steffen Seibert auf Twitter. «Die Gedan­ken sind bei den Angehö­ri­gen der Todes­op­fer, bei den zahlrei­chen Verletz­ten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betrof­fe­nen zu versorgen.»

Mitten an einem ganz norma­len Tag seien Menschen aus dem Leben geris­sen worden, sagte Dreyer. «Das ist einfach sehr schlimm für uns alle». Sie sei mit ihren Gedan­ken bei den Verletz­ten und Schwer­ver­letz­ten und hoffe und bete, dass sie überleb­ten und gesundeten.

Rettungs­kräf­te aus der ganzen Region seien im Einsatz. «Alle sind damit beschäf­tigt, Verletz­te und Schwerst­ver­letz­te im Moment in die Kranken­häu­ser zu bringen», äußer­te Leibe. Er sei nach dem Vorfall durch die Innen­stadt gelau­fen. «Es war einfach nur schreck­lich», sagte er.

Auch ein Großauf­ge­bot der Polizei ist im Einsatz. Der ADAC schick­te Rettungs­hub­schrau­ber, ein Verletz­ter wurde nach Wittlich geflo­gen. Große Teile der Innen­stadt waren abgesperrt. Nach der Festnah­me bestehe keine Gefahr mehr für die Bevöl­ke­rung, teilte die Polizei am Nachmit­tag mit.

Die rhein­land-pfälzi­schen CDU-Politi­ker Julia Klöck­ner und Chris­ti­an Baldauf äußer­ten sich schockiert und betrof­fen. Sie seien erschüt­tert über die «Amokfahrt», teilten die CDU-Landes­chefin und der CDU-Landtags­frak­ti­ons­chef mit. «Unsere Gedan­ken sind bei den Verletz­ten vor Ort. Wir trauern mit den Angehö­ri­gen der Toten», erklär­ten sie. «Wir danken den Helfern und Rettungs­kräf­ten für ihre Arbeit. Jetzt gilt es, die weite­ren Ermitt­lun­gen abzuwarten.»

Im Febru­ar hatte im nordhes­si­schen Volkmar­sen ein 29 Jahre alter Deutscher sein Auto absicht­lich in die Menge gesteu­ert. Dutzen­de Menschen wurden verletzt. 2019 hatte ein 50-Jähri­ger in Bottrop in der Neujahrs­nacht gezielt Menschen angefah­ren. Er wurde in die geschlos­se­ne Psych­ia­trie einge­wie­sen. In Münster war 2018 ein Mann mit seinem Camping­bus in eine Gruppe gerast, es gab fünf Tote. Der Täter erschoss sich, die Ermitt­ler gehen von einer psychi­schen Erkran­kung aus.