Trotz frosti­ger Nächte im Frühjahr dürfte die Kirsch­ern­te am Boden­see nur wenig schlech­ter ausfal­len als im Vorjahr. «Ich würde von einer leicht unter­durch­schnitt­li­chen Ernte sprechen», sagte der Geschäfts­füh­rer des Kompe­tenz­zen­trums Obstbau in Ravens­burg, Wolfgang Büche­le. «In diesen Frost­näch­ten hat es die eine oder andere Kirsche erwischt, aber dann werden die übrigen meist größer.»

Die ersten Betrie­be am Boden­see hätten in den vergan­ge­nen Tagen mit der Kirsch­ern­te begon­nen, sagte Büche­le. «Das ist zwar eine Woche später als im vergan­ge­nen Jahr, aber an sich nichts Ungewöhn­li­ches.» Insge­samt dauere die Ernte­zeit etwa fünf bis sechs Wochen.

Die Stein­früch­te hätten in der Region zwar nicht die gleiche Bedeu­tung wie der Apfel­an­bau, sagte Büche­le. Rund 2000 Tonnen Kirschen gingen aber schät­zungs­wei­se vom Boden­see aus in den überre­gio­na­len Verkauf. Damit gehöre die Region zu den größten Anbau­ge­gen­den für Kirschen in Deutschland.

Kirschen vom Boden­see könnten laut Büche­le dieses Jahr trotz etwa gleich­blei­ben­der Ernte­men­ge teurer werden. «Ich denke, dass das Preis­ni­veau anzie­hen wird», sagte der Geschäfts­füh­rer des Obstbau-Kompe­tenz­zen­trums. Das liege vor allem am höheren Mindest­lohn für Ernte­ar­bei­ter in Deutsch­land. «Die Discoun­ter werden aber vor allem auf Kirschen aus Billig­lohn­län­dern setzen», sagte Büchele.