US-Präsi­dent Trump verschärft die Angrif­fe gegen seinen Heraus­for­de­rer Biden kurz vor der Wahl. Der Präsi­dent will den Justiz­mi­nis­ter gegen Bidens Familie mobilisieren.

«Wir müssen den Justiz­mi­nis­ter dazu bringen zu handeln», sagte Trump am Diens­tag im Sender Fox News. «Er muss handeln, und er muss schnell handeln.» Auf die Frage nach einem mögli­chen Sonder­er­mitt­ler antwor­te­te Trump: «Er muss jeman­den ernen­nen. Es handelt sich um erheb­li­che Korrup­ti­on, und das muss vor der Wahl bekannt sein.» Trump erhebt seit langem und ohne Bewei­se Korrup­ti­ons­vor­wür­fe gegen Ex-Vizeprä­si­dent Biden und gegen dessen Sohn Hunter, die zuletzt von der Boule­vard­zei­tung «New York Post» befeu­ert wurden.

Die «New York Post» brach­te in den vergan­ge­nen Tagen in mehre­ren Artikeln Joe Biden mit frühe­ren Geschäf­ten seines Sohnes Hunter in der Ukrai­ne und in China in Verbin­dung. Das Blatt veröf­fent­lich­te E‑Mails, die belegen sollten, dass Hunter Biden damals versucht habe, Profit aus dem Amt seines Vaters als Vizeprä­si­dent unter Barack Obama zu schla­gen. Die Zeitung werte­te die Mails auch als Beleg dafür, dass Joe Biden entge­gen seiner Aussa­ge von den umstrit­te­nen Auslands­ge­schäf­ten seines Sohnes gewusst habe. Joe Biden bestrei­tet, dass er sich etwas habe zuschul­den kommen lassen. Er nennt die Artikel der «New York Post» eine «Schmutz­kam­pa­gne».

Die Echtheit der Mails ist nicht bestä­tigt. Fragwür­dig ist auch, wie sie öffent­lich wurden. Sie sollen auf einem Laptop in einer Repara­tur­werk­statt gefun­den worden sein. Die «New York Post» bekam nach eigenen Angaben vor einer Woche eine Kopie der Festplat­te von Rudy Giulia­ni, dem langjäh­ri­gen persön­li­chen Anwalt und Vertrau­ten Trumps. Die Kopie sei vom Besit­zer der Repara­tur­werk­statt angefer­tigt worden, bevor der Laptop im Dezem­ber 2019 von der Bundes­po­li­zei FBI beschlag­nahmt worden sei, berich­te­te die Zeitung. Trump sprach am Diens­tag von einem «Laptop aus der Hölle».

Trump zeigte sich bei Fox News sieges­si­cher, obwohl er in Umfra­gen hinter Biden liegt. «Ich denke, er implo­diert», sagte der Republi­ka­ner über seinen demokra­ti­schen Heraus­for­de­rer. Trump warnte zugleich vor einem Sieg der Demokra­ten. Zur Wahl stünde «der ameri­ka­ni­sche Traum gegen ein sozia­lis­ti­sches Drecks­loch». Mit Blick auf die Demokra­ten fügte er hinzu: «Sie werden uns zu einer sozia­lis­ti­schen Nation machen. Wir werden nicht anders sein als Venezue­la. Und ich sage Ihnen, das kann passie­ren». Die Demokra­ten wollten die Polizei zerstö­ren den Bürgern gleich­zei­tig ihre Waffen wegneh­men, «damit Sie sich nicht vertei­di­gen können».

Trotz der weiter­hin hohen Infek­ti­ons­zah­len in den USA schloss Trump erneut einschnei­den­de Maßnah­men gegen eine Ausbrei­tung des Corona­vi­rus aus. «Wir verste­hen die Krank­heit. Es wird keinen Shutdown geben», sagte Trump. Die USA stünden in der Pande­mie «viel besser als Europa» da. Der Präsi­dent stell­te erneut einen baldi­gen Impfstoff gegen das Virus in Aussicht. Auch ohne Impfstoff seien die USA aber dabei, die Krise zu überwin­den. Die Pande­mie hat in den USA, ein Land mit rund 330 Millio­nen Einwoh­nern, inzwi­schen mehr als 220.000 Menschen das Leben gekos­tet. Biden wirft Trump vor, beim Schutz der Ameri­ka­ner versagt zu haben.