OCHSENHAUSEN — Auch ohne Weltklas­se­spie­ler Simon Gauzy knüpf­ten die TTF Liebherr Ochsen­hau­sen im vorge­zo­ge­nen Punkt­spiel des 6. TTBL-Spiel­tags an ihre tollen Leistun­gen aus den ersten drei Partien an. 

Man konnte die Serie auf 8:0 Punkte ausbau­en und ist nun Tabel­len­zwei­ter, direkt hinter Düssel­dorf. Mit Werder Bremen konnte dank einer geschlos­se­nen Mannschafts­leis­tung ein Play-off-Aspirant bezwun­gen werden, der mit dem Weltrang­lis­ten-Neunten Matti­as Falck, seines Zeichens Vizewelt­meis­ter, einen absolu­ten Hochka­rä­ter am Start hatte. Beim 3:2‑Sieg der Oberschwa­ben in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle nach fast drei Stunden reiner Spiel­zeit trugen sich Kanak Jha, Samuel Kulczy­cki sowie das Doppel Kulczycki/Kubik in die Sieger­lis­te ein.

Jha weiter in Topform, Kulczy­cki dreht wichti­ges Match, grandio­ses Doppel

Schon das erste Match des Tages war ein Schlüs­sel­spiel. Kanak Jha knüpf­te an seine bären­star­ken Leistun­gen seit Saison­be­ginn an, besieg­te den zuletzt sehr starken Kirill Geras­si­men­ko, aktuel­le Nummer 46 der Welt, in vier Sätzen – letzt­lich sogar recht deutlich. Bereits der fünfte Sieg des jungen US-Ameri­ka­ners und die so wichti­ge Führung für Ochsen­hau­sen. Der 18-jähri­ge Maciej Kubik stand bei seinem ersten Saison­ein­satz im Einzel vor einer hohen Hürde, denn sein Gegner hieß Matti­as Falck. Kubik versuch­te alles und war phasen­wei­se sogar auf Augen­hö­he, doch die Routi­ne des großen, blonden Weltklas­se-Schwe­den gab letzt­lich den Ausschlag zu dessen Gunsten. Ein Satzge­winn war Kubik nicht vergönnt, obwohl er gerade im dritten Durch­gang (11:13) dicht davor stand.

Nach der Pause folgte das zweite Schlüs­sel­match. Samuel Kulczy­cki schien nach zwei sehr knapp verlo­re­nen Sätzen – der erste mit 15:17 – vor einer Nieder­la­ge gegen den Rumänen Hunos Szöcs zu stehen, doch der 19-jähri­ge Ochsen­hau­ser schal­te­te den Turbo ein und gewann die folgen­den drei Sätze zum eminent wichti­gen 2:1. Im anschlie­ßen­den Duell der Spitzen­spie­ler hatte Kanak Jha durch­aus Siegchan­cen und lag zwischen­zeit­lich mit 2:1 Sätzen in Front. Doch auch hier hatte Matti­as Falck das besse­re Ende für sich, sodass das Doppel die Entschei­dung bringen musste.

Die TTF schick­ten die U19-Europa­meis­ter Samuel Kulczy­cki und Maciej Kubik ins Rennen, während auf der Gegen­sei­te mit Kirill Gerassimenko/Marcelo Aguir­re ein gut harmo­nie­ren­des Duo aufge­bo­ten war, das den Norddeut­schen zuletzt den Sieg in Bergneu­stadt gesichert hatte. Doch die beiden jungen Ochsen­hau­ser waren einfach den entschei­den­den Tick besser und siegten letzt­lich sogar recht souve­rän, von einem kleinen Durch­hän­ger im dritten Satz abgese­hen, mit 3:1 (11:6, 11:9, 5:11, 11:8). Der vierte Sieg im vierten Spiel war eingetütet.

Großer Kampf belohnt – TTF-Stimmen zum Sieg gegen Bremen

„Es war ein großer Kampf meines Teams. Ich bin sehr glück­lich“, freute sich TTF-Trainer Fu Yong. „Das war einfach super von allen. Was Samuel und Maciej im Doppel gelie­fert haben, war unglaub­lich. An unsere Leistung heute und in den vorher­ge­hen­den Spielen wollen wir auch in den nächs­ten Partien anknüpfen.“

„Insbe­son­de­re gegen Hunor Szöcs war es ein unheim­lich kniff­li­ges Match“, sagte Samuel Kulczy­cki. „Das Doppel war grandi­os und ich glaube, auch für die Zuschau­er sehr attrak­tiv. Wir sind sehr froh, den nächs­ten Sieg geholt zu haben.“

„Vierter Sieg in Folge: Da ist man natür­lich mehr als zufrie­den als TTF-Präsi­dent“, so ein begeis­ter­ter Kristi­jan Pejino­vic. „Es war ein spannen­des Spiel gegen einen starken Gegner. Wir wollten Maciej Kubik auch endlich die Chance geben, sich zu bewei­sen. Simon (Gauzy) hat sich bereit erklärt, zu pausie­ren. Und alle haben gezeigt, was sie drauf haben, und vor allem eine starke Teamleis­tung geboten. Schön, dass Maciej dann auch im Doppel etwas zum Sieg beisteu­ern konnte. Knack­punkt war Samuels Match gegen Szöcs, das er nach 0:2‑Rückstand noch gedreht hat.“

Zeit, sich auf den Lorbee­ren auszu­ru­hen, was natür­lich ohnehin nicht gut wäre, hat man weiter­hin keine. Am kommen­den Freitag empfan­gen die TTF die starke Truppe aus Neu-Ulm und zwei Tage später Bergneu­stadt. Erst danach ist eine länge­re Spiel­pau­se angesagt.

 

TTF Liebherr Ochsen­hau­sen – SV Werder Bremen 3:2
Kanak Jha – Kirill Geras­si­men­ko 3:1 (11:9, 11:4, 9:11, 11:7)
Maciej Kubik – Matti­as Falck 0:3 (8:11, 8:11, 11:13)
Samuel Kulczy­cki – Hunor Szöcs 3:2 (15:17, 9:11, 11:8, 11:7, 11:6)
Kanak Jha – Matti­as Falck 2:3 (8:11, 11:8, 11:9, 7:11, 6:11)
Samuel Kulczycki/Maciej Kubik – Kirill Gerassimenko/Marcelo Aguir­re 3:1 (11:6, 11:9, 5:11, 11:8)