MADRID (dpa) — Die Ausgangs­po­si­ti­on im Kampf um den Einzug ins Champi­ons-League-Finale ist für den FC Chelsea gut, hätte aber besser sein können. Trainer Tuchel ärgert sich über die verge­be­nen Chancen.

Wirklich zufrie­den war Thomas Tuchel nach dem Punkt­ge­winn bei den König­li­chen nicht. «Das Ergeb­nis zur Halbzeit war enttäuschend.

Wenn wir so viele Chancen liegen lassen auf hohem Niveau, bist Du als Trainer enttäuscht. Wir müssen uns mehr beloh­nen», hader­te der deutsche Coach beim TV-Sender Sky mit dem Chancen­wu­cher des FC Chelsea beim 1:1 (1:1) im Halbfi­nal-Hinspiel der Champi­ons League bei Real Madrid.

Der deutsche Natio­nal­ver­tei­di­ger Antonio Rüdiger pflich­te­te Tuchel bei. «Wir hatten viele Konter­chan­cen, wo wir nicht präzi­se genug waren. Wir hätten mit einem höheren Ergeb­nis nach Hause fahren können. Wir hätten unsere Chancen besser nutzen müssen», sagte Rüdiger, der mit einem starken Pass das Führungs­tor des Ex-Dortmun­ders Chris­ti­an Pulisic einge­lei­tet hatte (14.).

Die Kritik zielte auch in Richtung Timo Werner, der in der zehnten Minute eine Riesen­chan­ce vergab, als er freiste­hend an Keeper Thibaut Courtois schei­ter­te. Es war fast schon ein Spiegel­bild seiner Saison, in der der Ex-Leipzi­ger nur selten überzeu­gen und vor allem nur selten treffen konnte. In Madrid wurde er nach 66 Minuten gegen Natio­nal­mann­schafts­kol­le­ge Kai Havertz ausgewechselt.

Auch ohne Werner-Tore darf Chelsea aber vom ersten Final-Einzug seit dem Triumph von München 2012 träumen. «Der erste Schritt ist gemacht. Das Schick­sal liegt in unserer Hand», beton­te Rüdiger und auch Tuchel ist zuver­sicht­lich: «Das Ergeb­nis ist ordent­lich. Wir wollen gewin­nen. Es wird schwer, aber wir haben großes Selbst­ver­trau­en.» Das Rückspiel am 5. Mai findet an der Stamford Bridge in London statt.

Dann gilt es auch, Real-Torjä­ger Karim Benze­ma in den Griff zu bekom­men. Der Stürmer erziel­te sein 71. Tor in der Königs­klas­se und zog mit Real-Legen­de Raul gleich. Nur Cristia­no Ronal­do (134), Lionel Messi (120) und Robert Lewan­dow­ski (73) stehen noch vor ihm.

Im vergan­ge­nen Jahr hatte Tuchel Paris Saint-Germain ins Finale geführt, dort aber gegen den FC Bayern München 0:1 verlo­ren. Paris trifft am heuti­gen Mittwoch (21.00 Uhr/Sky und DAZN) im zweiten Halbfi­na­le auf den designier­ten engli­schen Meister Manches­ter City. Das Endspiel wird am 29. Mai in Istan­bul ausgetragen.