TÜBINGEN (dpa/lsw) — Das Tübin­ger Corona-Modell­pro­jekt «Öffnen mit Sicher­heit» darf trotz steigen­der Infek­ti­ons­zah­len vorerst weiter gehen. Darauf haben sich das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um, das Landes­ge­sund­heits­amt sowie die Stadt Tübin­gen und das örtli­che Gesund­heits­amt bei einem Gespräch am Diens­tag geeinigt, wie ein Sprecher des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums in Stutt­gart mitteilte.

Es sei zunächst gut, dass Tübin­gen vor Ort bereits vor Ostern nachjus­tiert und noch weite­re ergän­zen­de Maßnah­men vorge­se­hen habe, beispiels­wei­se bei den Tages­ti­ckets für auswär­ti­ge Gäste oder der Schlie­ßung der Außen­gas­tro­no­mie, sagte Gesund­heits­mi­nis­ter Manne Lucha (Grüne) am Diens­tag in Stutt­gart. Man werde das Projekt weiter eng beglei­ten und die Stadt unter­stüt­zen. «Klar ist aber auch weiter­hin, dass das Modell­pro­jekt derzeit gefähr­det ist», sagte Lucha. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Tübin­gen lag demnach am Montag bei 82,0, im Landkreis bei 108,9. Wenn sich der Anstieg der Fallzah­len in Tübin­gen trotz der nun vorge­se­he­nen Maßnah­men wieder fortset­ze und das Infek­ti­ons­ge­sche­hen zu- statt abneh­men sollte, müsse weiter gegen­ge­steu­ert oder im Zweifel doch eine Unter­bre­chung des Projekts erfol­gen, sagte Minis­ter Lucha im Anschluss an das Gespräch.

Dennoch zeigte sich der Minis­ter zufrie­den, dass das Pilot­pro­jekt in Tübin­gen den Weg für weite­re Projek­te dieser Art geebnet habe, die von den Erkennt­nis­sen und Erfah­run­gen in Zukunft profi­tie­ren würden. Der Tübin­ger Modell­ver­such wurde zuletzt bis zum 18. April verlängert.