BERLIN (dpa) — Deutsch­lands größte Boule­vard­mar­ke Bild hat jetzt einen eigenen TV-Sender. Er tritt in Konkur­renz mit den News-Sendern.

Der neue TV-Sender Bild der gleich­na­mi­gen Boule­vard­mar­ke ist gestar­tet. Am Sonntag begann um 9.00 Uhr das frei empfang­ba­re Fernseh­pro­gramm zunächst mit einem Vorschau-Clip zum eigenen Profil des Senders, danach folgte die erste Sport­sen­dung «Die Lage der Liga». Erster Studio­gast war Sport-Geschäfts­füh­rer von Hertha BSC, Fredi Bobic.

Die Sendung moderier­ten die langjäh­ri­gen «Bild»-Sportexperten Walter M. Straten und Alfred Draxler. Straten sagte zu Sendungs­be­ginn: «Hallo Deutsch­land, da sind wir. Bild auf Papier kennen Sie, Bild Digital kennen Sie auch und jetzt sind wir wirklich im Fernse­hen gelan­det. Und den Anfang macht, wie es sich für Bild gehört, der Sport. Wir sind sozusa­gen der Neil Armstrong von Bild im Fernsehen.»

Die ersten Stunden des Programms waren von Fußball bestimmt. Liver­pools Trainer Jürgen Klopp wurde per Video in eine der Sport­sen­dun­gen zugeschal­tet. Neben Sport­the­men plauder­te er auch darüber, warum er zurzeit keine Brille trägt, die er bislang als stark Kurzsich­ti­ger benötig­te. Dies sei derzeit nach einem geplan­ten Eingriff an den Augen nicht mehr nötig, sagte Klopp.

Am Abend des ersten Sende­tags ist eine «Kanzler­nacht» geplant. Getrennt vonein­an­der werden in einem Spezi­al des Talkfor­mats «Die richti­gen Fragen» ab 20.15 Uhr zunächst Kanzler­kan­di­dat Armin Laschet (CDU) und dann in einer weite­ren Runde um 21.45 Uhr Kontra­hent Olaf Scholz (SPD) befragt.

Deutsch­lands größte Boule­vard­zei­tung will mit dem TV-Newssen­der Live-Bericht­erstat­tung, Dokus, Repor­ta­gen und Talks anbie­ten. Herzstück des Programms wird unter der Woche die Sendung «Bild Live» von 9 bis 14 Uhr sein. Sonntags gibt es einen Sport-Schwer­punkt. Der Medien­kon­zern Axel Sprin­ger hat mit Bild nun drei TV-Sender im Portfo­lio. Die anderen beiden Sender sind Welt und N24 Doku. Der TV-Sender Bild soll über TV-Werbe­ein­nah­men finan­ziert werden. Im Programm des ersten Sende­tags waren bereits Werbe­blö­cke zu sehen.

Bild-Programm­chef Claus Strunz sagte der Deutschen Presse-Agentur vor TV-Start über die Sendung «Bild Live»: «Wir werden diese Strecke als Anker­platz benut­zen, aber wir gehen danach nicht in den Doku-Schlum­mer.» Zwar sende man Dokus, man sei aber quasi immer auf Live-Modus, wenn etwas Außer­ge­wöhn­li­ches zu anderen Zeiten des Tages passie­re. «So dass eine Sogwir­kung entsteht und man den Sender am besten immer laufen lässt, weil man sonst etwas Wichti­ges verpasst. Das ist die eigent­li­che Idee.»

Als Zielgrup­pe nannte der Programm­chef «alle», zugleich ergänz­te er: «Wir wissen, dass wir in der Tendenz, wenn wir die Menschen adres­sie­ren, die die Marke Bild bereits nutzen, eher mehr Männer als Frauen errei­chen. Deshalb setzen wir in unserem Programm auch viel auf Sport.»