ÜBERLINGEN — Seit vielen Jahren schon lebt ein Uhu-Pärchen im Stadtgarten und den Stadtgräben von Überlingen und konnte sich bisher fast jedes Jahr über mehrfachen Nachwuchs freuen. Diese Liebe fand jetzt ein trauriges Ende.
Ein Uhu-Weibchen wurde im Stadtgraben in der Nähe des Uhu-Brutplatzes tot aufgefunden. Zwar sind die beiden Altvögel sind nicht beringt, jedoch kann man aufgrund der Brutplatztreue der Vogelart und dem bisherigen Verhalten der Vögel darauf schließen, dass es sich dabei um das bekannte Überlinger Uhu-Weibchen handelt.
Bei der Untersuchung des Kadavers in der „Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsanstalt“ in Aulendorf wurde herausgefunden, dass das Tier an Organversagen durch Herpesviren verstorben ist. Die Aufnahme der Viren erfolgte mit hoher Wahrscheinlichkeit über eine Taube als Beutetier. Das ist zwar bedauerlich, aber zählt bei Wildtieren aber als natürliche Todesursache.
Bis zur Brutzeit im Frühjahr versucht das Männchen jetzt ein neues Weibchen anlocken. Allerdings kann es sein, dass durch den Verlust nun im kommenden Jahr keine Brut zustande kommt. Auch in der Vergangenheit gab es ein Jahr, in dem keine Jungvögel ausgebrütet wurden.
Die bisher schon aufgebauten Schutzeinrichtungen bleiben vorsorglich bestehen, damit einer möglichen neuen Uhu- Liebschaft nichts im Wege steht.