BERLIN (dpa) — Viele Russen fliehen inmit­ten des Krieges nach Deutsch­land. Doch das sei kein Ausdruck des Protests gegen den Krieg, sagt der neue Botschaf­ter der Ukrai­ne. Und spricht von einem «Sicher­heits­ri­si­ko».

Ukrai­nes neuer Botschaf­ter in Berlin, Oleksii Makeiev, hat vor Anschlä­gen auf Ukrai­ner in Deutsch­land gewarnt und einen Einrei­se­stopp für Russen gefor­dert. Zugleich gab er sich im Gespräch mit den Zeitun­gen der Funke Medien­grup­pe (Samstag) überzeugt, dass Deutsch­land bald Kampf­pan­zer an die Ukrai­ne liefern könnte.

«Andere Länder verweh­ren Russen die Einrei­se. Ich appel­lie­re an die Bundes­re­gie­rung, das auch so zu machen», sagte Makeiev. Er sprach in diesem Zusam­men­hang von einem «ernsten Sicher­heits­ri­si­ko». «Die Russen, die nach Deutsch­land kommen, tun dies nicht aus Protest gegen den Krieg», sagte der Diplo­mat. «Sie wollen nur nicht im Krieg sterben.»

Er rechne­te mit der Liefe­rung von Kampf­pan­zern aus Deutsch­land. «Wir haben Grund zur Hoffnung, dass die Entschei­dung fällt, Leopard 2 aus Deutsch­land direkt in die Ukrai­ne zu liefern», sagte Makeiev. Die Ukrai­ne brauche diese Panzer. «Und es wird Zeit, mit dem Gerede aufzu­hö­ren, man wolle Russland nicht provo­zie­ren.» Deutsch­land habe «Führung gezeigt» mit der Liefe­rung des Raketen­ab­wehr­sys­tems Iris‑T. «Und diese Führungs­rol­le erwar­ten wir bei weite­ren Waffensystemen.»