KIEW (dpa) — In einem neuen Video zeigt sich der ukrai­ni­sche Präsi­dent Wolodym­yr Selen­skyj weiter­hin in der Haupt­stadt. Er verste­cke sich nicht. Während­des­sen versu­chen russi­sche Truppen weiter auf Kiew vorzurücken.

Der ukrai­ni­sche Präsi­dent Wolodym­yr Selen­skyj will trotz der Kämpfe um Kiew die Haupt­stadt nicht verlas­sen. «Ich bleibe in Kiew», sagte er in einer am Montag­abend veröf­fent­lich­ten Video­bot­schaft. Er verste­cke sich nicht und habe vor nieman­dem Angst.

«Heute ist der zwölf­te Abend unseres Kampfes, unserer Vertei­di­gung. Wir sind alle vor Ort, alle arbei­ten. Jeder, wo er muss. Ich bin in Kiew, mein Team mit mir.»

Nach Angaben des Präsi­di­al­amts rief Selen­skyj die ukrai­ni­schen Solda­ten zurück, die in Auslands­mis­sio­nen einge­setzt sind. Die «hochpro­fes­sio­nel­le Militärs» würden im Kampf gegen die «russi­sche Aggres­si­on» benötigt, hieß es. Ukrai­ni­schen Medien zufol­ge betei­ligt sich das Land an Einsät­zen im Kosovo, Kongo und der Elfenbeinküste.

Luftan­griff scharf kritisiert

Selen­skyj kriti­sier­te scharf einen russi­schen Luftan­griff westlich von Kiew, bei dem nach ukrai­ni­schen Angaben mindes­tens 13 Zivilis­ten getötet worden waren. «Heute haben sie in Makariw in der Region Kiew eine Bäcke­rei beschos­sen. Wofür? Eine alte Bäcke­rei. Denken Sie nach: sie beschie­ßen eine Bäcke­rei. Wer muss man sein, um so etwas zu tun?»

Russi­sche Truppen stehen nordwest­lich von Kiew und versu­chen, auch von Westen auf die Haupt­stadt vorzu­rü­cken. Russland beharrt darauf, dass seine Truppen keine zivilen Ziele in der Ukrai­ne angreifen.

Selen­skyj sagte, man werde weiter mit Russland sprechen. «Wir sind Realis­ten. Deshalb werden wir reden. Wir werden auf Verhand­lun­gen bestehen, bis wir einen Weg finden, unseren Menschen zu sagen: So kommen wir zum Frieden», sagte er. Jeder Tag des Kampfes schaf­fe «besse­re Bedin­gun­gen» für die Ukrai­ne. «Eine starke Positi­on. Um unsere Zukunft zu sichern. Nach diesem Krieg.»