ULM (dpa) — Nach langer Umbau­pha­se ist das Donau­schwä­bi­sche Zentral­mu­se­um in Ulm mit einer neuen Ausstel­lung zur Donau zurück. Und möchte so auch die vielfäl­ti­ge Geschich­te der Donau­schwa­ben jungen Menschen näher bringen.

Die Donau als Kultur- und Lebens­raum: Mit einer neuen Dauer­aus­stel­lung möchte das Donau­schwä­bi­sche Zentral­mu­se­um (DZM) in Ulm ab diesem Wochen­en­de vor allem auch viele jünge­re Besucher locken, wie Direk­tor Chris­ti­an Glass bei der Vorstel­lung der neuen Räumlich­kei­ten am Mittwoch sagte. Das Museum öffnet nach einem 18 Monate dauern­den Umbau an diesem Samstag (30. April) erstmals wieder seine Pforten.

Die neue Ausstel­lung «Donau. Fluss­ge­schich­ten» nimmt Besuche­rin­nen und Besucher künftig mit von der Quelle im Schwarz­wald bis zur Mündung des Flusses ins Schwar­ze Meer. Dabei wird die Donau zum einen als Landschaft und Lebens­raum beleuch­tet. Zum anderen erfah­ren Inter­es­sier­te von den Menschen am Fluss und wie er ihr Leben prägte. Ob Protest gegen Kraft­wer­ke, Wasser­ver­schmut­zung oder das Aufle­ben der Dampf­schiff­fahrt — die neue Ausstel­lung möchte den Fluss in vielen Aspek­ten erleb­bar machen.

Im Zuge des Umbaus wurde zudem die Dauer­aus­stel­lung zur Geschich­te der Donau­schwa­ben neu konzi­piert. Mit ihr zeigt das Haus die Geschich­te der Vielvöl­ker­re­gi­on entlang der Donau und die heuti­gen Verstri­ckun­gen ihrer Nachkom­men in alle Welt. In Video-Inter­views sind etwa Zeitzeu­gen der Vertrei­bung durch die kommu­nis­ti­schen Regimes in Ungarn, Rumäni­en und dem ehema­li­gen Jugosla­wi­en zu sehen.

Kultur­staats­mi­nis­te­rin Claudia Roth (Grüne) würdig­te das DZM am Mittwoch dafür, dass es seit mehr als 20 Jahren die Erinne­rung an die wechsel­vol­le Kultur- und Migra­ti­ons­ge­schich­te des Donau­raums wachhal­te. Das Museum sei ein leben­di­ger Ort der kultu­rel­len Verstän­di­gung und setze zugleich wichti­ge Impul­se für eine gemein­sa­me europäi­sche Identi­tät, teilte Roth mit.

Die Kosten des Umbaus von 1,65 Millio­nen Euro trugen zu gleichen Teilen der Bund, das Land Baden-Württem­berg sowie die Stadt Ulm. Die Kommu­ne inves­tier­te zudem nochmal knapp eine Milli­on Euro in die Moder­ni­sie­rung des Gebäudes.

Das DZM besteht seit dem Jahr 2000 und erzählt die Geschich­te der Donau­schwa­ben von den Anfän­gen im späten 17. Jahrhun­dert bis hin zur Gegen­wart. Das Museum ist in einem Teil der ehema­li­gen Bundes­fes­tung Ulm in der Nähe der Donau unter­ge­bracht und öffnet am Wochen­en­de erstmals wieder für Besucher. Der Eintritt am ersten Wochen­en­de ist frei. Zudem werden kosten­lo­se Führun­gen angeboten.