Sie vermisst beim «Tatort» immer noch die weibli­che Perspek­ti­ve: Ulrike Folkerts wünscht sich mehr Autorin­nen für die Serie.

Nach ihrer mittler­wei­le 31 Jahre langen «Dienst­zeit» als Fernseh­kom­mis­sa­rin Lena Odenthal und haupt­säch­lich von Männern gemach­ten Filmen inter­es­sie­re sie das sehr. «Es geht nicht darum, zu sagen: Das eine ist besser als das andere. Es geht um die weibli­che Perspek­ti­ve, die mir zuneh­mend fehlt», sagte Folkerts.

Die Schau­spie­le­rin wünscht sich zudem einen stärke­ren Kontrast der Darstel­le­rin­nen und Darstel­ler durch die Sprache. «Mir würde schon genügen, wenn die Charak­te­re unter­schied­lich sprechen, weil sie aus unter­schied­li­chen Milieus stammen», sagte Folkerts. «Anderer Duktus, anderes Vokabu­lar – da steckt Poten­zi­al drin. Aber meistens sprechen alle Figuren ähnlich.»

Hinge­gen müsse man mit Mundart vorsich­tig sein. «Je nach Region ist der dorti­ge Dialekt entwe­der bundes­weit verständ­lich oder so spezi­ell wie in der Pfalz, wo wir beina­he Unter­ti­tel benöti­gen würden, damit alle alles verste­hen können.» Deswe­gen werde mit Dialek­ten sehr reduziert umgegan­gen, zumin­dest im Ludwigshafen-«Tatort», sagte Folkerts. Die Krimi­rei­he wird im Novem­ber 50 Jahre alt.