KARLSRUHE (dpa/lsw) — Wegen der Kochfreu­de in der Corona-Pande­mie und höherer Preise sind die baden-württem­ber­gi­schen Obst- und Gemüse­bau­ern nach eigenen Angaben mit einem blauen Auge durch das vergan­ge­ne Krisen­jahr gekom­men. «Die Menschen haben in der Pande­mie verstärkt zuhau­se gekocht und dabei häufig auf frische, gesun­de und regio­nal erzeug­te Lebens­mit­tel gesetzt», sagte der Präsi­dent des Baden-Württem­ber­gi­schen Genos­sen­schafts­ver­bands, Roman Glaser, am Montag in Karls­ru­he. Zwar seien die vermark­te­ten Mengen bei Obst und Gemüse im Vergleich zum Vorjahr deutlich gerin­ger ausge­fal­len. Der Gesamt­um­satz hinge­gen nahm spürbar zu, wie der Verband mitteilte.

Auch für das laufen­de Jahr gehen die Erzeu­ger von vergleichs­wei­se guten Zahlen aus. «Die tiefen Tempe­ra­tu­ren im Winter und die durch­gän­gi­gen Frost­pe­ri­oden haben den Böden gut getan», sagte Glaser. «So etwas wünscht man sich in der Landwirtschaft.»

Im vergan­ge­nen Jahr wurden vor allem wegen Rückgän­gen bei den Äpfeln, Zwetsch­gen und Erdbee­ren 13 Prozent weniger Obst aus Baden-Württem­berg vermark­tet. Insge­samt verkauf­ten die Erzeu­ger der Genos­sen­schaf­ten 211 000 Tonnen. Auch beim Gemüse gingen die Zahlen zurück: um 12 Prozent auf 83 000 Tonnen.

Dagegen wuchs der Umsatz der genos­sen­schaft­li­chen Erzeu­ger­groß­märk­te und ihrer Vertriebs­ge­sell­schaf­ten auf insge­samt 511 Millio­nen Euro, das ist ein Plus von 19 Millio­nen Euro oder vier Prozent. «Der Markt­me­cha­nis­mus hat funktio­niert: gerin­ge­re Ware, steigen­de Preise», sagte Glaser. Während die Obster­zeu­ger 206 Millio­nen Euro (Vorjahr: 177 Millio­nen Euro) umset­zen konnten, waren es bei den Gemüse­be­trie­ben im vergan­ge­nen Jahr 251 Millio­nen Euro (Vorjahr: 253 Millio­nen Euro).