LINDAU – Am Samstag und Montag (24./26. Oktober) hat die Bundes­po­li­zei am Grenz­über­gang Hörbranz zwei Schleu­sun­gen verei­telt. Ein in Deutsch­land wohnhaf­ter Afgha­ne hatte unter anderem die Fahrt seiner Familie mit dem Fernrei­se­bus organi­siert. Und auch eine iraki­sche Familie versuch­te mit Hilfe eines Angehö­ri­gen unerlaubt über die Grenze zu gelangen.

In der Nacht auf Montag (26. Oktober) stopp­ten Lindau­er Bundes­po­li­zis­ten einen deutschen Fahrzeug­len­ker. Im Pkw befan­den sich außer­dem sechs schla­fen­de Insas­sen. Nach Aussa­ge des Fahrers soll es sich bei seinen Mitfah­ren­den, einem 37-Jähri­gen und seiner 35-jähri­gen Frau sowie den vier Kindern zwischen 4 und 17 Jahren, um ausweis­lo­se Kurden aus dem Irak gehan­delt haben. Der 45-Jähri­ge habe die angeb­li­chen Famili­en­an­ge­hö­ri­gen nach Deutsch­land bringen wollen, da sie seinen Angaben zufol­ge Hilfe benöti­gen würden. Die 17-jähri­ge Mitfah­re­rin gab den Beamten später in gebro­che­nem Englisch zu verste­hen, dass sie nicht zur Familie gehöre und ihr Vater bereits in Nieder­sach­sen lebe.

Die Beamten zeigten den in Baden-Württem­berg wohnhaf­ten Beschul­dig­ten wegen versuch­ten Einschleu­sens an und entlie­ßen ihn nach Rückspra­che mit der Staats­an­walt­schaft Kempten auf freien Fuß. Die straf­mün­di­gen mutmaß­lich Geschleus­ten erhiel­ten Anzei­gen wegen versuch­ter unerlaub­ter Einrei­se. Die Bundes­po­li­zis­ten leite­ten die Familie, die ein Schutz­er­su­chen stell­te, an die Außen­stel­le des Bundes­am­tes für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge nach Augsburg weiter und überga­ben die 17-Jähri­ge an das Jugendamt.

Bereits am Samstag­mor­gen (24. Oktober) hatten Lindau­er Bundes­po­li­zis­ten eine afgha­ni­sche Mutter mit ihren drei Kindern im Alter von elf bis fünfzehn Jahren als Insas­sen eines Fernrei­se­bus­ses aus Itali­en kontrol­liert. Dabei konnte die 32-Jähri­ge für sich und ihren Nachwuchs nicht die erfor­der­li­chen Aufent­halts­ti­tel vorwei­sen. Die Beamten stell­ten zudem bei der Überprü­fung im Fahndungs­sys­tem fest, dass die Afgha­nin von den italie­ni­schen Behör­den schen­gen­weit zur Einrei­se­ver­wei­ge­rung ausge­schrie­ben war. Die Frau gab bei ihrer Befra­gung zu, dass ihr 40-jähri­ger Ehemann, der in Stutt­gart lebe, ihre Reise finan­ziert und organi­siert habe. Die Polizis­ten konnten die Daten des Mannes, der sich nachweis­lich seit Ende 2010 in Deutsch­land aufhält, ermit­teln. Beide Eltern­tei­le erhiel­ten eine Anzei­ge wegen versuch­ten Einschleu­sens. Die Mutter sowie die 15-Jähri­ge Tochter müssen sich zudem wegen unerlaub­ter Einrei­se im Versuch verant­wor­ten. Die Bundes­po­li­zis­ten verwei­ger­ten den vier Afgha­nen die Einrei­se und überga­ben die Familie an die öster­rei­chi­schen Behörden.