BERLIN (dpa) — Gemein­sam liegen CDU und CSU in der Wähler­gunst klar vor allen anderen Partei­en. Würde die Merkel-Nachfol­ge jedoch per Direkt­wahl entschie­den, wäre künftig ein Sozial­de­mo­krat Hausherr im Kanzleramt.

Die Union büßt einer Umfra­ge des Meinungs­for­schungs­in­sti­tuts Insa zufol­ge weiter an Zustim­mung ein. CDU/CSU liegen demnach bei 26 Prozent, ein Prozent­punkt weniger als eine Woche zuvor, wie die Befra­gung im Auftrag der «Bild am Sonntag» ergab.

Die SPD legt um einen Punkt auf 18 Prozent zu und ist damit gleich­auf mit den Grünen, die den Wert der Vorwo­che halten. Die FDP verliert einen Punkt auf 12 Prozent. Die AfD verharrt bei 11 Prozent, die Linke gewinnt einen Punkt auf 7 Prozent hinzu. Die Wahl ist am 26. September.

Scholz bei Direkt­wahl vorn

Bei den Kanzler­kan­di­da­ten liegt SPD-Bewer­ber Olaf Scholz in der Beliebt­heit mittler­wei­le weit vorn. Den Finanz­mi­nis­ter würden, falls dies möglich wäre, in einer Direkt­wahl 27 Prozent zum Kanzler wählen (+5). Für den CDU-Vorsit­zen­den Armin Laschet würden sich 14 Prozent (+1) entschei­den. Grünen-Kandi­da­tin Annale­na Baerbock käme wie in der Vorwo­che auf 13 Prozent. 36 Prozent gaben aller­dings an, in einer Direkt­wahl nieman­den dieser drei wählen zu wollen. Kanzler oder Kanzle­rin werden in Deutsch­land nicht direkt gewählt.

Wahlum­fra­gen sind generell immer mit Unsicher­hei­ten behaf­tet. Unter anderem erschwe­ren nachlas­sen­de Partei­b­in­dun­gen und immer kurzfris­ti­ge­re Wahlent­schei­dun­gen den Meinungs­for­schungs­in­sti­tu­ten die Gewich­tung der erhobe­nen Daten. Grund­sätz­lich spiegeln Umfra­gen nur das Meinungs­bild zum Zeitpunkt der Befra­gung wider und sind keine Progno­sen auf den Wahlausgang.