WASHINGTON (dpa) — Mehr als zwei Jahre lang schaff­te es Biden gesund­heit­lich unbescha­det durch die Pande­mie, inklu­si­ve Präsi­dent­schafts­wahl­kampf. Nun hat es den mächtigs­ten Mann der Welt erwischt.

US-Präsi­dent Joe Biden hat sich mit dem Corona­vi­rus infiziert. Der 79-Jähri­ge sei am Donners­tag­mor­gen positiv getes­tet worden, teilte das Weiße Haus in Washing­ton mit. Er habe «sehr milde Symptome».

In Überein­stim­mung mit den Richt­li­ni­en der Gesund­heits­be­hör­de CDC werde Biden sich im Weißen Haus isolie­ren. Er werde während dieser Zeit weiter­hin «alle seine Pflich­ten in vollem Umfang wahrneh­men». An den für Donners­tag geplan­ten Bespre­chun­gen werde er per Telefon und Video­kon­fe­renz von seiner Residenz aus teilnehmen.

Biden hatte am Mittwoch noch den Bundes­staat Massa­chu­setts besucht. In der Mittei­lung von Biden-Spreche­rin Karine Jean-Pierre hieß es am Donners­tag, alle engen Kontakt­per­so­nen des Präsi­den­ten würden infor­miert, einschließ­lich der Delega­ti­ons­mit­glie­der bei der Reise. Biden sei zuletzt am Diens­tag negativ auf das Corona­vi­rus getes­tet worden. Biden werde in Isola­ti­on arbei­ten, bis er wieder negativ getes­tet werde. Aus Gründen der Trans­pa­renz werde das Weiße Haus täglich über den Gesund­heits­zu­stand des Präsi­den­ten berichten.

Biden erhielt zwei Auffrischungsimpfungen

Nach Angaben des Weißen Hauses ist der US-Demokrat vollstän­dig gegen das Virus geimpft und hat zwei Auffri­schungs­imp­fun­gen erhal­ten. Zuletzt hatte es in seiner Regie­rung und seinem Umfeld jedoch eine Fülle von Corona-Infek­tio­nen gegeben — ebenfalls bei Geimpften.

In den vergan­ge­nen Monaten war es zu zahlrei­chen Corona-Fällen in der Polit-Promi­nenz der US-Haupt­stadt Washing­ton gekom­men. So teste­ten nach einer Abend­ver­an­stal­tung Anfang April mehr als 60 Teilneh­mer positiv auf das Virus, wie US-Medien damals unter Berufung auf die Veran­stal­ter berich­te­ten. Darun­ter waren Justiz­mi­nis­ter Merrick Garland, Handels­mi­nis­te­rin Gina Raimon­do, mehre­re Kongress­ab­ge­ord­ne­te sowie der Kommu­ni­ka­ti­ons­di­rek­tor von Vizeprä­si­den­tin Kamala Harris und andere Mitar­bei­ter des Weißen Hauses.

Sollte Biden durch die Infek­ti­on zu irgend­ei­nem Zeitpunkt seine Amtsge­schäf­te nicht ausüben können, müsste Vizeprä­si­den­tin Kamala Harris einsprin­gen. Die 57-Jähri­ge war im April ebenfalls positiv auf das Corona­vi­rus getes­tet worden.

Nicht der erste Corona-Fall im Oval Office

Biden ist nicht der erste Corona-Fall im Oval Office: 2020 hatte sich der damali­ge Amtsin­ha­ber Donald Trump mit dem Virus angesteckt — weniger als fünf Wochen vor der Präsi­den­ten­wahl, aus der Biden als Gewin­ner hervor­ging. Trump infizier­te sich zu einem Zeitpunkt, als noch keine Impfstof­fe verfüg­bar waren. Er musste sich damals zeitwei­se im Kranken­haus behan­deln lassen.

Auch andere Staats- und Regie­rungs­chefs auf der Welt hat es bereits erwischt: unter anderen den briti­schen Premier Boris Johnson, den kanadi­schen Premier Justin Trudeau, Brasi­li­ens Präsi­dent Jair Bolso­n­a­ro und Luxem­burgs Premier­mi­nis­ter Xavier Bettel. Johnson musste zeitwei­se auf einer Inten­siv­sta­ti­on behan­delt werden.